Proteste gegen Castor-Transport:Letzte schwierige Kilometer

Der Castor-Transport mit hochradioaktiven Atommüll steht kurz vor seinem Ziel - doch die letzten Kilometer könnten mühsam werden. Atomkraftgegner bringen sich zu Tausenden in Position, versperren Straßen und bereiten am Ziel Gorleben eine Sitzblockade vor.

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Der Castor-Transport mit hochradioaktiven Atommüll steht kurz vor seinem Ziel - doch die letzten Kilometer könnten mühsam werden. Atomkraftgegner bringen sich zu Tausenden in Position, versperren Straßen und bereiten am Ziel Gorleben eine Sitzblockade vor.

Der letzte von elf Castor-Behältern hängt in Dannenberg am Haken des Verladekrans: Hier wurden die Gefäße mit Atommüll vom Zug auf Lkw umgeladen: Vom Verladebahnhof im niedersächsischen Wendland bis zum Zwischenlager Gorleben sind es noch etwa 25 Kilometer über Landstraße.

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Für die Strecken von Dannenberg nach Gorleben haben die Sicherheitskräfte ein Demonstrationsverbot erlassen. Doch vor Gorleben versammelten sich Hunderte Menschen zu einer Sitzblockade und versperren seither die Zufahrtsstrasse zum Zwischenlager. Die Polizei hat inzwischen angefangen, die Blockade zu räumen.

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Als Tod verkleidet: In der Verladestation Dannenberg war der Castor von Demonstranten erwartet worden. Wann der Zug sich wieder in Bewegung setzt, ist noch unklar.

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Vier Greenpeace-Aktivisten hatten sogenannte Südstrecke von Dannenberg nach Gorleben blockiert: Sie parkten einen Kleintransporter quer zur Fahrbahn. In dem Fahrzeug befand sich ein Betonklotz. Die Atomkraftgegner sollen sich mit einer Art Metallkasten in der Straße verankert haben.

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Zwei Beamte inspizieren den im Asphalt verankerten Transporter: Augenzeugen zufolge sollen Einsatzkräfte den zugeschweißten Kofferraum aufgebrochen haben. Nach etwa sechs Stunden sie das Auto von der Straße weg.

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Immer wieder geriet der Zug mit hoch radioaktivem Atommüll aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague ins Stocken...

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... weil Atomkraft-Gegner die Gleise besetzten. Zahlreiche Demonstranten, wie hier am Samstag bei Lemgrabe, nahm die Polizei in Gewahrsam.

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Ein Videostandbild, das die "Kampagne Castor? Schottern!" im Internet veröffentlichte, zeigt nach ihren Angaben einen berittenen Polizisten beim Einsatz bei den Protesten im Wendland. Sein Pferd soll dabei einen Demonstranten mit dem Huf am Kopf getroffen haben. Die Demonstranten kritisierten die Einsatzstrategie der Polizei als zu hart, die Sicherheitskräfte dagegen berichteten von aggressiven Attacken gegen Beamte.

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Ein Polizist trennte am Montag einen Aktivisten von den Bahngleisen: Immer wieder ketteten sich Atomkraftgegner fest. Bei Hitzacker zum Beispiel musste der Castor-Transport eine Zwangspause einlegen: Mit einer 600 Kilo schweren und komplizierten Beton- und Metall-Konstruktion stellten vier Aktivisten die Beamten auf die Probe. An dem Klotz waren sie auf den Schienen festgemacht.

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Am Sonntag griffen Vermummte bei Leitstade (Kreis Lüchow-Dannenberg) die Beamten mit Feuerwerkskörpern und Steinen an.

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Ein Feuerwehrmann musste bei Dannenberg eine brennende Blockade ablöschen.

Anti-nuclear protestors hold flags during a demonstration against Castor transportation in Dannenberg.

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In Dannenberg kamen am Samstag Tausende Demonstranten zu einer friedlichen Kundgebung zusammen. Die Polizei geht von 8000 Teilnehmern aus, die Veranstalter sprechen von 23.000. Durch die andauernden Verzögerungen ist der diesjährige Castor-Transport der bisher längste - er ist bereits mehr als 100 Stunden unterwegs.

© sueddeutsche.de/dpa/dapd/AFP/fran/olkl/lala
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