Präsidentschaftswahl in Afghanistan:Stimmen werden neu ausgezählt

Präsidentschaftswahl in Afghanistan: Verkünden Einigung im Wahlstreit in Afghanistan: die Kontrahenten Ashraf Ghani (links) und Abdullah Abdullah.

Verkünden Einigung im Wahlstreit in Afghanistan: die Kontrahenten Ashraf Ghani (links) und Abdullah Abdullah.

(Foto: AFP)

Die beiden Stichwahl-Kontrahenten in Afghanistan haben sich mithilfe von US-Außenminister Kerry auf das weitere Vorgehen geeinigt. Abdullah hatte Ghani Wahlbetrug vorgeworfen.

  • US-Außenminister Kerry erzielt in der Wahlkrise in Afghanistan eine Einigung.
  • Präsidentschaftskandidat Abdullah wirft Herausforderer Ghani Wahlmanipulationen vor.

Neuauszählung der Stimmen

In der Krise um die Präsidentenwahl in Afghanistan haben sich die beiden Kontrahenten Abdullah Abdullah und Aschraf Ghani auf eine Überprüfung aller abgegebenen Stimmen geeinigt. Das erklärten die beiden Kandidaten sowie US-Außenminister John Kerry am Samstagabend in Kabul. Sie forderten den scheidenden Präsidenten Hamid Karsai dazu auf, die für den 2. August geplante Amtsübergabe zu verschieben, um für die aufwendige Überprüfung Zeit zu gewinnen. Mit der Einigung wurde das befürchtete Scheitern der ersten demokratischen Machtübergabe in der Geschichte Afghanistans zunächst abgewendet.

Abdullah spricht von Wahlbetrug

Kerry hatte in der afghanischen Hauptstadt zwei Tage lang zwischen den Kandidaten der Stichwahl vermittelt. "Beide Kandidaten haben zugesichert, sich an der größtmöglichen Überprüfung der Stimmen zu beteiligen und zu deren Ergebnis zu stehen", sagte Kerry nach den Beratungen. "Jeder einzelne Stimmzettel, der abgegeben wurde, wird überprüft, alle acht Millionen."

Laut dem vorläufigen Ergebnis ging Ghani als Sieger aus der Stichwahl von Mitte Juni hervor. Der ehemalige Finanzminister erreichte demnach 56,4 Prozent der Stimmen, der ehemalige Außenminister Abdullah 43,5 Prozent. Abdullah wirft Ghani und der Wahlkommission Manipulationen vor und reklamiert den Sieg für sich. In der ersten Wahlrunde, in der es noch weitere Kandidaten gab, hatte Abdullah mit großem Vorsprung vorn gelegen.

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