Präsidentschaftswahl in Venezuela:Chávez-Freund Maradona unterstützt Maduro

Präsidentschaftswahl in Venezuela: Von Tausenden gefeiert: Argentiniens "Hand Gottes" bei einer Kundgebung von Interimspräsident Maduro.

Von Tausenden gefeiert: Argentiniens "Hand Gottes" bei einer Kundgebung von Interimspräsident Maduro.

(Foto: AFP)

"Ich werde Euer Vater sein, Euer Präsident, der Präsident der Armen": Wenige Tage vor der Präsidentenwahl in Venezuela mobilisiert Chávez-Kandidat Nicolás Maduro zehntausende Menschen. Prominente Rückendeckung bekommt er von der "Hand Gottes".

Große Gesten im Wahlkampffinale: Argentiniens Fußballlegende Diego Maradona hat sich in Venezuela als Verstärkung für den Chávez-Kandidaten und Interimspräsidenten Nicolás Maduro präsentiert. Der 52-jährige Freund des gestorbenen Staatschefs Hugo Chávez trat am Donnerstag in Caracas bei der Abschlusskundgebung der Sozialisten auf. Mit rotem Hemd und mit einer Mütze in Venezuelas Nationalfarben wurde er von Tausenden Chavistas gefeiert.

Maduro rief bei seiner Kundgebung vor mehreren zehntausend Menschen: "Ich werde Euer Vater sein, Euer Präsident, der Präsident der Armen!". Dazu ließ er noch einen Schwarm Papageien fliegen - nach dem Tod von Hugo Chávez hatte Maduro behauptet, ihm sei der Tote als "Vögelchen" im Traum erschienen. Der ehemalige Busfahrer wurde von Chávez schon im Dezember zu dessen Erben erklärt und tritt bei der Wahl am Sonntag gegen den Oppositionspolitiker Henrique Capriles Radonski an.

Beide schenken sich im Wahlkampf nichts; Capriles prangerte bei seiner Kundgebung in Barquisimeto die "Lügen" Maduros an, den er als Verbündeten des "US-Imperiums" ansieht. Der widerum konterte bei einer anderen Kundgebung in Zuliat: "Wer der Bildung und der Gesundheit eine Zukunft sichern will, soll mit mir kommen".

Capriles versprach im Wahlkampf, der "Korruption" ein Ende zu setzen, die sich unter der langjährigen Herrschaft von Chávez breit gemacht habe. "Ich bin nicht die Opposition, sondern die Lösung", rief er seinen Anhängern zu. Auf seinen Kundgebungen geißelte er wiederholt die weit verbreitete Kriminalität.

Gleichzeitig muss er sich aber auch gegen Vorwürfe zur Wehr setzen, an einem Putschversuch vor elf Jahren beteiligt gewesen zu sein. In den venezolanischen Medien wurden wegen des Jahrestages ausführlich über den versuchten Staatsstreich vom 11. April 2002 berichtet, bei dem Chávez kurzzeitig von der Macht verdrängt wurde, bevor er mit Hilfe loyaler Militärs und einer starken Mobilisierung der Massen wieder ins Amt gelangte. In den damaligen Tumulten wurden 19 Menschen getötet.

In dieser Woche durften keine Ergebnisse von Meinungsumfragen mehr veröffentlich werden, aber zuletzt hatte Maduro einen Vorsprung von rund elf Prozentpunkten. Der kurze Wahlkampf stand noch ganz im Zeichen des langjährigen Präsidenten. Maduro bezeichnete sich im Wahlkampf als Chávez "Sohn" und "Apostel".

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