Präsidentschaftswahl in Brasilien:Dilma Rousseff muss in die Stichwahl

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  • Amtsinhaberin Dilma Rousseff liegt bei den Ergebnissen der Präsidentschaftswahl in Brasilien ersten Prognosen zufolge deutlich vorne.
  • Herausforderer Aécio Neves zwingt die Präsidentin demnach in eine Stichwahl, die am 26. Oktober stattfinden soll.
  • Die Kandidatin Marina Silva scheidet mit nur 22 Prozent der Stimmen in der ersten Wahlrunde aus.

Klarer Sieg für die Amtsinhaberin

Brasiliens Staatschefin Dilma Rousseff hat bei der Präsidentschaftswahl zwar mit Abstand die meisten Stimmen erreicht, muss aber in drei Wochen in die Stichwahl. Nach Auszählung von rund 98 Prozent der Stimmen, kam die 66-Jährige auf etwa 41 Prozent der gültigen Stimmen. Überraschend stark schnitt der ehemalige Gouverneur Aécio Neves von den Sozialdemokraten ab, der etwa 34 Prozent der Stimmen auf sich vereinte. Abgeschlagen auf Platz drei lag die frühere Umweltministerin Marina Silva von der sozialistischen Partei PSB mit nur rund 21 Prozent.

Überraschung bei Zweitplatziertem

Mit Spannung war erwartet worden, wer neben Rousseff den Sprung in die Stichwahl am 26. Oktober schafft. Aécio Neves von der im Mitte-Rechts-Spektrum verankerten Partei der Sozialdemokraten (PSDB) hatte in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Datafolha von Samstag die dritte prominente Kandidatin, Marina Silva, von der sozialistischen Partei PSB mit 26 zu 24 Prozent der Stimmen knapp auf Platz drei verwiesen. Silva lag in vergangenen Umfragen stets vor Neves, hatte aber sukzessive an Zustimmung verloren. Schon 2010 hatte sie den Einzug in die zweite Runde verpasst.

143 Millionen Menschen zur Abstimmung aufgerufen

Als erste Kandidatin hatte Rousseff am Sonntag ihre Stimme in Porto Alegre abgegeben. Sie rechne mit einer Stichwahl, sagte sie. Die knapp 143 Millionen Wahlberechtigten waren am Sonntag auch aufgerufen, ein Drittel der Senatorenposten, die Gouverneure (Ministerpräsidenten) der 26 Bundesstaaten und des Hauptstadt-Distrikts Brasília sowie die Sitze im Abgeordnetenhaus neu zu bestimmen.

Die Wahlen wurden von starken Sicherheitsvorkehrungen begleitet. Allein in Rio waren nach mehreren Gewalttaten in Armensiedlungen 30 000 Polizisten auf der Straße. In der Stadt trat der Ex-Fußballstar und derzeitige Abgeordnete Romário als Kandidat für den Senat an. Nach Umfragen konnte er mit einem Sieg rechnen.

© SZ.de/dpa/AFP/jasch - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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