Polizei Bremen:Einsatzpannen mit Folgen

Ein Bericht kritisiert Fehler und Pannen beim Bremer Antiterror-Einsatz vor sechs Wochen. Die Polizei und der Innensenator wollen nun die Ausstattung und die Koordination der Einsatzkräfte verbessern.

Von Peter Burghardt, Hamburg

Bremen will angesichts der Pannen beim Antiterror-Einsatz vor sechs Wochen seine Polizeikräfte umstrukturieren. Der am Freitag vorgestellte Bericht des Sonderermittlers Dietrich Klein kritisiert Fehler bei Absprachen und Kontrollen, bestätigt aber, dass die Gefahr von Anschlägen am 28. Februar real gewesen sei.

Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) hatte nach Warnungen vor Attentaten die Innenstadt und weitere mutmaßlich gefährdete Gebäude wie die Synagoge von schwer bewaffneten Polizisten überwachen lassen, die Aktion erregte bundesweite Aufmerksamkeit. Nachher mussten die Sicherheitskräfte allerdings zugeben, dass das Islamische Gemeindezentrum stundenlang nicht beobachtet wurde, obwohl dort Dschihadisten mit geschmuggelten Maschinengewehren vermutet wurden. Die Überwachungslücke kam laut der Untersuchungen durch Missverständnisse und unklare Befehle zustande. Außerdem wurde wegen falscher Informationen versehentlich eine syrischstämmige Familie festgehalten.

Innensenator Mäurer hatte kürzlich "gravierende Fehler" eingestanden, die CDU-Fraktion fordert seinen Rücktritt. Mäurer und Polizeipräsident Lutz Müller wollen nun die Ausstattung und Koordination der Bremer Polizei verbessern.

Es gehe jetzt darum, so Mäurer, "aus dem Wochenende zu lernen".

© SZ vom 11.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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