Politik kompakt:Drei UN-Mitarbeiter in Darfur entführt

Auf der Landebahn verschleppt: Ein Team des Welternährungsprogramms ist in der Krisenregion Darfur entführt worden.

Kurzmeldungen im Überblick

Ein Team des Welternährungsprogramms (WFP) ist in der südsudanesischen Krisenregion Darfur entführt worden. Es handele sich um drei aus Bulgarien stammende Besatzungsmitglieder eines UN-Flugzeugs, erklärte das bulgarische Außenministerium.

Politik kompakt: Ein UN-Hubschrauber bringt eine Hilfslieferung für die Krisenregion Darfur. UN-Mitarbeiter wurden jetzt verschleppt.

Ein UN-Hubschrauber bringt eine Hilfslieferung für die Krisenregion Darfur. UN-Mitarbeiter wurden jetzt verschleppt.

(Foto: AFP)

WFP-Sprecherin Emilia Casella sagte in Genf, die Männer seien auf einer Landebahn in Um Shalaja verschleppt worden, 60 Kilometer südöstlich von Geneina, der Provinzhauptstadt des Staates West-Darfur. Die Entführten arbeiteten für die vom WFP verwaltete Fluggesellschaft der Vereinten Nationen (UNHAS). Der Konflikt in Darfur hat nach Angaben der Vereinten Nationen seit 2003 rund 300.000 Menschen das Leben gekostet, 2,7 Millionen wurden in die Flucht getrieben.

In den vergangenen Monaten wurden in der Region mehrfach ausländische Entwicklungshelfer entführt. Zuletzt wurden im Dezember drei aus Lettland stammende Besatzungsmitglieder eines UN-Hubschraubers nach einmonatiger Geiselhaft wieder freigelassen.

(dapd)

Einer aktuellen Schätzung zufolge konnte auch im Jahr 2010 das Geburtendefizit in Deutschland nicht ausgeglichen werden, ein Jahr nach dem schweren Erdbeben muss Haiti die Opferzahlen deutlich nach oben korrigieren: Lesen Sie auf den folgenden Seiten weitere Kurznachrichten.

Israel alarmiert Truppen

Nachdem die libanesische Regierung zerbrochen ist, hat Israel seine Truppen im Norden des Landes in Alarmbereitschaft versetzt. Die Behörden seien besorgt, dass die politischen Unruhen im Nachbarland zu neuer Gewalt an der libanesisch-israelischen Grenze führen könnten, verlautete an diesem Donnerstag aus Militärkreisen.

Israelische Soldaten an libanesischer Grenze

Israelische Soldaten an der libanesischen Grenze (Archivbild von 2006).

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die libanesische Regierung der nationalen Einheit von Ministerpräsident Saad Hariri zerbrach am Mittwoch mit dem Rückzug aller Hisbollah-Minister. Die Hisbollah protestierte mit dem Schritt gegen ein UN-Tribunal, das den Mord an dem ehemaligen Ministerpräsidenten Rafik Hariri 2005 aufklären soll. Der Ministerpräsident, Sohn des Ermordeten, unterstützt die Ermittlungen des Tribunals. Die Hisbollah erwartet, dass das Tribunal einige ihrer Mitglieder anklagen wird.

Indes soll die geplatzte Regierung im Libanon vorerst ihre Geschäfte fortsetzen. Der libanesische Präsident Michel Suleiman forderte Ministerpräsident Saad al-Hariri auf, kommissarisch im Amt zu bleiben, bis eine neue Regierung gebildet ist.

(dapd/Reuters)

Bevölkerung in Deutschland schrumpft

Die Einwohnerzahl Deutschlands ist im vergangenen Jahr nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes leicht gesunken. Ende 2010 lebten danach 81,7 Millionen Menschen in Deutschland - das wären 0,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Für 2010 wird nach der Prognose mit 665.000 bis 680.000 Geburten und mit 850.000 bis 860.000 Sterbefällen gerechnet. Daraus ergebe sich wahrscheinlich ein Geburtendefizit - das ist die Differenz aus Geburten und Sterbefällen - von etwa 180.000 bis 195.000. 2010 habe es wieder mehr Zuwanderer als Abwanderer in Deutschland gegeben. Dies habe aber nicht gereicht, um das erwartete Geburtendefizit auszugleichen.

(dpa)

Nordkorea-Krise: USA und Japan planen enge Zusammenarbeit

Die USA wollen im Umgang mit dem atomar aufgerüsteten Nordkorea eng mit Japan und Südkorea zusammenarbeiten. Darauf verständigten sich US-Verteidigungsminister Robert Gates und sein japanischer Amtskollege Toshimi Kitazawa am Donnerstag in Tokio. Beide Minister einigten sich zudem darauf, ihre Gespräche über einen möglichen Export ihres gemeinsam entwickelten Raketenabwehrsystems SM-3 an Drittländer voranzutreiben. Japan müsste dazu jedoch zunächst sein Waffenexportembargo lockern. "Ich habe (Gates) gesagt, dass wir eine Entscheidung innerhalb dieses Jahres treffen werden", sagte Kitazawa nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo.

Ein Streit um die Umsiedelungspläne für den US-Fliegerhorst Futemma in der südjapanischen Inselprovinz Okinawa hatte das Verhältnis zwischen beiden Mächten zwischenzeitlich spürbar belastet. Gates und sein Amtskollege Kitazawa bestätigten nun eine im Mai vergangenen Jahres erzielte Vereinbarung, die in einer dicht besiedelten Stadt gelegene Hubschrauberbasis in einen anderen Ort auf Okinawa zu verlegen. Um die Belastung der örtlichen Bevölkerung durch die massive US-Militärpräsenz zu verringern, spricht Tokio mit Washington über eine teilweise Verlegung von Übungen mit dem F-15-Kampfbomber auf die zu den USA gehörende Pazifikinsel Guam.

(dpa)

Haiti revidiert Zahl der Erdbebenopfer auf über 316.000

Am ersten Jahrestag des verheerenden Erdbebens in Haiti hat die Regierung die Zahl der Todesopfer deutlich nach oben korrigiert. Bei dem Beben seien mehr als 316.000 Menschen ums Leben gekommen, erklärte Ministerpräsident Jean-Max Bellerive am Mittwoch. Bislang hatten die Behörden des Landes von 250.000 Toten gesprochen. Bei einer Trauerfeier in der Hauptstadt Port-au-Prince wurde den Opfern der Naturkatastrophe gedacht.

(Reuters)

Neue Beratung der Regierung in Integrationsfragen

Ein neuer Beirat soll die Politik künftig in Integrationsfragen beraten. "Ich wünsche mir, dass im Beirat Klartext geredet wird. Dass auch Probleme, die wir bei der Integration haben, offen und ehrlich angesprochen werden", sagte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), an diesem Donnerstag in Berlin. Gemeinsam sollen "konstruktive Lösungen" entwickelt werden. "Inhaltlich wird sich der Beirat insbesondere mit den Großbaustellen der Integration beschäftigen: Spracherwerb, Bildung, Ausbildung und Arbeitsmarkt", erklärte Böhmer. Auch der schwarz-gelbe Koalitionsvertrag aus dem Herbst 2009 sieht die Einrichtung des Beirates vor. Das Gremium soll sich aus bis zu 32 Mitgliedern zusammensetzen, darunter sind zehn Vertreter von Migrantenorganisationen. Hinzu kommen unter anderem Vertreter der kommunalen Spitzenverbände, der Bundesagentur für Arbeit, der Arbeitgeber und Gewerkschaften, der Kirchen und Religionsgemeinschaften. Den Vorsitz übernimmt Böhmer.

(dpa)

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