Politik kompakt:Islamisten exekutieren angebliche US-Spione

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Im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet sterben vier Männer - Extremisten hatten sie der Kollaboration mit den Amerikanern verdächtigt.

im Überblick.

Mutmaßliche Taliban-Kämpfer haben im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan vier Männer wegen angeblicher Spionage für die USA hingerichtet. Die Leichen seien am Montag in der Stammesregion Nord-Waziristan gefunden worden, sagte ein Geheimdienstmitarbeiter.

In pakistanisch-afghanischen Grenzregion werden immer wieder angebliche US-Spione von islamischen Extremisten getötet. (Foto: AP)

Bei den Toten soll es sich um drei Pakistaner und einen Afghanen handeln. Bei ihnen seien Botschaften gefunden worden, auf denen gestanden habe: "Jeder, der die Taliban ausspioniert, wird ein ähnliches Schicksal erleiden."

Radikal-islamische Extremisten haben in der Vergangenheit Dutzende angebliche US-Spione in der Grenzregion zu Afghanistan getötet. Erst Anfang März waren vier Männer erschossen worden. Sie sollen Zieldaten für US-Drohnenangriffe gegen die Taliban weitergegeben haben.

(dpa)

Im Süden Pakistans brechen schwere Unruhen aus, die Volksabstimmung in Ägypten ist beendet. Lesen Sie auf den folgenden Seiten weitere Kurzmeldungen.

Aus dem Süden Pakistans werden schwere Unruhen gemeldet. In der Hafenmetropole Karachi sind innerhalb von 24 Stunden mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen. Wie Sanitäter am Montag mitteilten, wurden sechs weitere Menschen verletzt, als sich Anhänger der in der Provinz Sindh mitregierenden Regionalpartei MQM und Angehörige der paschtunischen Minderheit gewaltsame Auseinandersetzungen lieferten.

Auslöser sei die Ermordung eines MQM-Mitglieds gewesen. Zwischen den beiden Gruppen kommt es in Karachi immer wieder zu Zusammenstößen. Erst im August vergangenen Jahres waren bei tagelangen Unruhen etwa 100 Menschen ums Leben gekommen, nachdem Unbekannte einen MQM-Politiker erschossen hatten.

(dpa)

77 Prozent der ägyptischen Wähler haben sich bei einer Volksabstimmung für Verfassungsänderungen ausgesprochen. Die Beteiligung lag laut Wahlkommission bei 41 Prozent. Gut 45 Millionen Stimmberechtigte waren am Samstag zu der Abstimmung aufgerufen. Dabei ging es unter anderem darum, demokratische Wahlen eines Staatsoberhaupts und eines Parlaments zu ermöglichen und die Voraussetzungen zur Ausarbeitung einer neuen Verfassung zu schaffen.

Zudem soll das Mandat des Präsidenten auf zwei Amtszeiten von jeweils maximal vier Jahren beschränkt werden. Das Referendum fand gut einen Monat nach dem Sturz von Präsident Husni Mubarak statt.

Die USA haben das Ergebnis der ägyptischen Volksabstimmung begrüßt. "Wir möchten dem ägyptischen Volk und der Regierung gratulieren", sagte der nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Barack Obama, Tom Donilon.

(AFP)

Die EU hat die Sanktionen gegen Weißrussland verschärft. Die EU-Außenminister beschlossen in Brüssel Kontensperrungen und EU-Einreiseverbote für 19 weitere Funktionäre aus der Führungsriege des Regimes. Damit gelten EU-Sanktionen für insgesamt 177 Personen.

Bereits Anfang Februar hatte die EU Maßnahmen gegen Weißrussland verhängt und zuvor ausgesetzte Strafen wieder eingeführt. Grund sind die Verhaftung und Einschüchterung von Oppositionellen, Medienvertretern und Menschenrechtlern nach den Präsidentschaftswahlen vom Dezember. Zugleich berieten EU-Staaten, internationale Organisationen und unabhängige Vertreter aus Weißrussland in Brüssel über Hilfe für die Zivilgesellschaft des Landes.

Als Antwort auf die Sanktionen der Europäischen Union und der USA hat das autoritäre Weißrussland nun seinerseits gegen mehr als 150 Funktionäre Einreiseverbote verhängt. Auf der "schwarzen Liste" steht unter anderen EU-Parlamentspräsident Jerzy Buzek, wie die Agentur Interfax aus Minsk unter Berufung auf Regierungskreise meldete. Betroffen seien Bürger der EU und der USA, die mit "besonders schrecklichen Aktionen" gegen Weißrussland aufgetreten seien, darunter auch einige Journalisten.

(KNA/dpa)

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