Kongo:Rebellierende Soldaten nehmen mehrere Orte ein

Rebellierende Soldaten im Osten der Demokratischen Republik Kongo haben ihren Vormarsch fortgesetzt und mehrere Ortschaften eingenommen. Schwer bewaffnete Kämpfer der Gruppe M23 brachten am Mittag die Stadt Rutshuru in der Provinz Nord-Kivu unter ihre Kontrolle.

Im Osten der Demokratischen Republik Kongo haben rebellierende Soldaten ihren Vormarsch fortgesetzt und mehrere Ortschaften eingenommen. Schwer bewaffnete Kämpfer der Gruppe M23 (Bewegung des 23. März) brachten am Mittag die Stadt Rutshuru in der Provinz Nord-Kivu unter ihre Kontrolle. Sie trafen auf keinerlei Widerstand, in der Stadt war kein Soldat der Regierungstruppen zu sehen. Soldaten der UN-Mission Monusco zogen sich mit gepanzerten Fahrzeugen aus Rutshuru zu ihrem Stützpunkt zurück. Zahlreiche Bewohner der Stadt suchten in einem an den US-Stützpunkt angrenzenden Lager Zuflucht.

Zuvor hatten die Rebellen nach eigenen Angaben zwei Orte auf der Straße zwischen Rutshuru und der Provinzhauptstadt Goma eingenommen.

Vergangenen Freitag hatte die Gruppe M23 nach heftigen Kämpfen gegen die kongolesischen Regierungstruppen die Stadt Bunagana nahe der Grenze zu Uganda eingenommen. Bei den Kämpfen war ein indischer Blauhelmsoldat getötet worden. Die Monusco zog sich bis Samstag vollständig aus Bunagana zurück.

Die UN-Truppe hatte in den vergangenen Wochen zum Schutz der Zivilbevölkerung vor den Kämpfen ihre Truppen in der Region an den Grenzen zu Ruanda und Uganda aufgestockt. In den dortigen Hügeln verschanzen sich die Rebellen seit Mai.

In der Gruppe M23 haben sich ehemalige Kämpfer kongolesischer Tutsi-Rebellen zusammengeschlossen, die infolge eines Friedensabkommens in die Regierungsarmee eingegliedert worden waren. Die M23-Mitglieder verlangen die volle Umsetzung des Abkommens und kritisieren vor allem die schlechten Lebensbedingungen der Soldaten.

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