Politicker:Philippinen: Muslimische Rebellen töten mehrere Menschen

Bei Zusammenstößen von Soldaten und Kämpfern der Nationalen Befreiungsfront der Moros sind im Süden der Philippinen sechs Menschen getötet worden. Die Rebellen nahmen außerdem zahlreiche Menschen als Geiseln.

Nach dem Angriff muslimischer Rebellen auf eine Hafenstadt im Süden der Philippinen haben die Angreifer weitere Geiseln genommen. Die Rebellen der Nationalen Befreiungsfront der Moros (MNLF), die am Montag im Morgengrauen mehrere Vororte der Hafenstadt Zamboanga gestürmt hatten, hätten inzwischen rund 170 Menschen in sechs Dörfern in ihre Gewalt gebracht, sagte die Bürgermeisterin Isabelle Climaco Salazar.

Die Rebellen würden sie als "menschliche Schutzschilder" benutzen. Zunächst hatten die Rebellen nur 20 Zivilisten als Geiseln genommen. Ein Militärsprecher gab die Zahl der Rebellen mit 180 an. Zunächst war von 200 bis 300 Kämpfern die Rede gewesen. Es seien 1500 Soldaten einer Elitetruppe sowie Polizeieinheiten zusammengezogen worden, um das Gebiet der Rebellen abzuriegeln, sagte der Sprecher.

Bürgermeisterin Salazar sagte, es seien bisher vier Menschen getötet worden. Zuvor hatte sie von sechs Opfern gesprochen. Augenzeugen berichteten von Schusswechseln zwischen Soldaten und in Häusern versteckten Rebellen. Ein MNLF-Sprecher sagte, ihre Kämpfer wären vorbereitet, vor Ort auszuharren. Am Montag im Morgengrauen waren sie in die Fischerdörfer am Rande von Zamboanga eingedrungen. Dabei nahmen sie zunächst 20 Zivilisten als Geiseln.

Ausgangspunkt war ein Einsatz der Marine im Morgengrauen vor Zamboanga City auf der Insel Mindanao rund 900 Kilometer südlich von Manila. Die Marine stoppte Boote mit mutmaßlichen muslimischen Rebellen. Aus Protest wollten rund 300 Anhänger der Rebellengruppe MNLF daraufhin nach Zamboanga City, um dort zu demonstrieren. Soldaten hielten sie aber schon in einigen Fischerdörfern auf, wie ein Armeesprecher berichtete. Dort kam es auch zu den gewalttätigen Zusammenstößen. 1400 Menschen seien aus der Region geflohen.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/dayk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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