Politicker:Mehrere Tote bei Granaten-Angriff in Mogadischu

Mörsergranaten haben den somalischen Präsidentenpalast in Mogadischu verfehlt - und mehrere Flüchtlinge getötet.

Somalis tragen in Mogadischu ein Opfer eines Granaten-Angriffs: Die radikalislamische Al Shabaab-Miliz bekannte sich zu der Tat. (Foto: AFP)

Bei einem Angriff mit Mörserraketen auf den Präsidentenpalast wurden in der Nacht zum Montag mindestens sechs Menschen in einem Flüchtlingslager getötet. Die Raketen hätten ihr Ziel verfehlt, berichtete der Rundfunksender Shabelle Media Network. Die radikalislamische Miliz Al Shabaab bekannte sich zu der Attacke.

Einem Regierungssprecher zufolge wurden vier Angehörige einer Familie und zwei junge Mädchen getötet. In dem Lager leben hunderte Menschen, die wegen des Bürgerkrieges in Somalia ihre Heimatdörfer verlassen mussten. Mehrere Verletzte wurden ins Krankenhaus gebracht.

Die Al Shabaab erklärte, der Angriff habe Soldaten der Friedensmission der Afrikanischen Union (Amisom) gegolten, die den Palast schützen sollen. "Dies ist der zweite Anschlag auf den Präsidentenpalast in einer Woche, und dies beweist die gänzliche Machtlosigkeit, die die schwache, abtrünnige Regierung umgibt", teilte die Miliz mit.

In der vergangenen Woche war in der Nähe des Präsidentenpalastes eine Bombe explodiert, drei Menschen starben. In dem Krisenland, in dem es seit 20 Jahren keine funktionierende Zentralregierung mehr gibt, kämpft die Al Shabaab seit fünf Jahren gegen die Übergangsregierung.

© Süddeutsche.de/dpa/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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