Politicker:Human Rights Watch kritisiert Menschenrechtsverstöße in Myanmar

Ungeachtet der politischen Reformen der birmanischen Regierung in Teilen des Landes begehen die Streitkräfte laut einem Bericht von Human Rights Watch im nördlichen Staat Kachin schwere Menschenrechtsverstöße.

Ungeachtet der politischen Reformen der Regierung Myanmars in Teilen des Landes begehen die Streitkräfte laut einem Bericht von Human Rights Watch im nördlichen Staat Kachin schwere Menschenrechtsverstöße. Wie die Gruppe mitteilte, blockierte die Regierung die Versorgung für Zehntausende seit Juni 2011 vertriebene Zivilisten. Außerdem hätte die Regierung erhebliche Misshandlungen begangen.

Misshandlungen habe es auch auf Seiten der Rebellen-Armee gegeben. Sie habe Kindersoldaten und Antipersonenminen eingesetzt. Auch die Armee verwende solche Minen und habe Zivilisten - darunter 14-jährige Kinder - gezwungen, an der Front zu arbeiten. Etwa 75.000 vertriebene und geflüchtete Kachin benötigten dringend Nahrung, Medizin und Unterkünfte.

Zur Erstellung des Berichts hat die Organisation mehr als 100 Gespräche mit Flüchtlingen, Opfern von Misshandlungen sowie mit Rebellen der Kachin, Deserteuren der Armee und Mitarbeitern von Hilfsorganisationen geführt. Human Rights Watch wirft der Armee vor, sie greife Dörfer der Minderheit an, zerstöre Häuser, plündere und vertreibe Zehntausende Menschen. Soldaten hätten Zivilisten bedroht und bei Verhören gefoltert sowie Frauen vergewaltigt.

"Sowohl die Armee als auch die Kachin-Rebellen müssen unverzüglich dafür sorgen, dass sich die schreckliche Situation der Zivilbevölkerung nicht weiter verschlechtert", forderte Elaine Pearson, stellvertretende Leiterin der Asien-Abteilung von Human Rights Watch.

© Süddeutsche.de/dpa/dapd/mkoh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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