Politbarometer:Schwarz-Gelb stabil an der Spitze

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Auch nach der Debatte um Kanzler Schröders Vertrauensfrage im Bundestag liegen Union und FDP in Umfragen souverän vorne. Dennoch glaubt nur ein gutes Drittel der Befragten, dass das Rennen schon entschieden ist.

Wenn schon am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die SPD auf 27 Prozent, die CDU/CSU auf 44 Prozent, die Grünen auf neun und die FDP auf sieben Prozent. Die PDS (Linkspartei) läge bei acht Prozent, die sonstigen Parteien zusammen bei fünf Prozent. Alle Werte sind identisch mit denen von vor zwei Wochen. Damit hätte eine Koalition aus CDU/CSU und FDP weiterhin eine klare Mehrheit im Bundestag.

Bei der Bewertung der zehn wichtigsten Politiker nahm der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff weiter den ersten Platz ein. Er kommt auf der von plus fünf bis minus fünf reichenden Skala auf einen Wert von 1,6 (zuvor 1,1). Auf Platz zwei folgt die CDU-Vorsitzende Angela Merkel mit 0,9 (zuvor 0,6) vor Außenminister Joschka Fischer mit 0,6 (zuvor 0,4) und Bundeskanzler Gerhard Schröder mit 0,3 (zuvor 0,1). Auf Platz fünf liegt CSU-Chef Edmund Stoiber ebenfalls mit 0,3 (zuvor 0,0).

Kein Vertrauen in Vorschläge der Linkspartei

Ein Großteil der Befragten (88 Prozent) rechnet nach der Vertrauensabstimmung mit einer vorgezogenen Bundestagswahl, nur neun Prozent glauben, dass es nicht dazu kommen wird. Mit 77 Prozent wünschen sich auch die meisten eine Neuwahl, 18 Prozent finden eine vorgezogene Wahl nicht gut.

Trotz des derzeitigen Vorsprungs der Union glauben nur 35 Prozent der Befragten, dass das Rennen schon entschieden ist. Für 63 Prozent ist dagegen der Wahlausgang noch offen. Vor zwei Wochen sagten noch 48 Prozent, der Sieger stehe bereits fest und für 51 Prozent war dies noch nicht klar.

Eine große Mehrheit (82 Prozent) glaubt nicht, dass die geplante Linkspartei aus PDS und WASG mit ihren politischen Vorschlägen die wirtschaftlichen und sozialen Probleme lösen kann. Selbst von den Anhängern der PDS (Linkspartei) sind davon nur 50 Prozent überzeugt, 47 Prozent bezweifeln dies.

Für das Politbarometer befragte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen in der Zeit vom 5. bis 7. Juli 1257 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7 Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte.

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