Politbarometer:FDP verliert in Wählergunst

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Obwohl die FDP Verluste hinnehmen muss - eine schwarz-gelbe Mehrheit im Bund wäre dennoch möglich. Die SPD kann sich nicht verbessern.

Der Aufwärtstrend für die FDP ist einer neuen Umfrage zufolge gestoppt. Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die FDP auf 13 Prozent der Stimmen, ein Punkt weniger als Ende Januar, wie die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen für das am Freitag veröffentlichte ZDF-"Politbarometer" ermittelte. Dafür können CDU/CSU um einen Punkt auf 38 Prozent zulegen, so dass Schwarz-Gelb weiter mit einer Mehrheit rechnen kann.

(Foto: Foto: ddp)

Die SPD verschlechtert sich um einen Punkt auf 25 Prozent. Linke und Grüne können jeweils einen Punkt auf 10 Prozent hinzugewinnen. Bei der politischen Stimmung werden die Veränderungen noch deutlicher: Nach dem Rekordwert von 16 Prozent für die FDP Ende Januar, liegt sie jetzt nur noch bei 12 Prozent.

Die Union verbesserte sich um zwei Punkte auf 39 Prozent. Die SPD verliert zwei Punkte auf 25 Prozent. Die Grünen gewinnen drei Punkte auf 12 Prozent, die Linke legen um zwei Punkte auf 9 Prozent zu.

Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, würden längerfristige Parteibindungen sowie koalitionstaktische Überlegungen eine größere Rolle spielen. Bei der so genannten Sonntagsfrage kommt die CDU/CSU auf 38 Prozent (plus ein Prozentpunkt), die SPD fällt auf 25 Prozent (minus eins). Die FDP erreicht 13 Prozent (minus eins). Die Linken und die Grünen verbessern sich jeweils um einen Punkt auf zehn Prozent.

Die Top-Ten-Liste der wichtigsten Politiker im Politbarometer führte weiter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an. Die Regierungschefin erreichte auf einer Skala von plus fünf bis minus fünf einen unveränderten Durchschnittswert von 1,8.

Wenig Sympathie für Seehofer

Auf den Rängen zwei und drei landeten Außenminister Frank-Walter Steinmeier mit 1,4 (zuvor 1,5) und Finanzminister Peer Steinbrück (beide SPD) mit 1,2 (zuvor 1,3). Auf den weiteren Plätzen folgten Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) mit 1,0 (1,1), SPD-Chef Franz Müntefering mit unveränderten 0,9 und der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle mit 0,6 (0,8).

Die stärksten Einbußen musste CSU-Chef Horst Seehofer hinnehmen. Nach einem Wert von 0,7 bei der vorherigen Umfrage lag er nun mit einer Bewertung von 0,2 auf Rang sieben. Negative Werte erhielten Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) mit minus 0,8 (minus 0,6) sowie die Linken-Fraktionsvorsitzenden Gregor Gysi mit minus 1,1 (minus 1,0) und Oskar Lafontaine mit minus 1,5 (minus 1,6).

Bei der Frage, wen die Deutschen lieber als Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin hätten, liegt Amtsinhaberin Merkel weiterhin deutlich vor SPD-Herausforderer Steinmeier. Allerdings verringert sich ihr Vorsprung. Für Merkel sprachen sich jetzt 55 Prozent aus nach 58 Prozent bei der vorherigen Umfrage. Steinmeier verbesserte sich um einen Prozentpunkt auf 31 Prozent. 14 Prozent der Befragten äußerten sich nicht.

Die Forschungsgruppe Wahlen befragte vom 10. bis 12. Februar knapp 1300 Bundesbürger repräsentativ. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7 Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Punkte.

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