Polen und die EU:Keine Lust auf Kabale

Polen und die EU: Polens politische Pole: Der national-konservative Andrzej Duda (links) und EU-Ratspräsident Donald Tusk.

Polens politische Pole: Der national-konservative Andrzej Duda (links) und EU-Ratspräsident Donald Tusk.

(Foto: Emmanuel Dunand/AFP)

Präsident Duda und EU-Ratspräsident Tusk vermeiden es, den Streit in ihrer Heimat nach Brüssel zu tragen.

Von Daniel Brössler, Brüssel

Die beiden Herren sehen offenkundig keinen Grund, die Sache in die Länge zu ziehen. Fast pünktlich, was in Brüssel eher ungewöhnlich ist, erscheinen sie zur Pressekonferenz. Das Spektakel kann beginnen. Hier Andrzej Duda, der neue Präsident Polens, ein Mann der National-Konservativen und Repräsentant jener Führung, die sich in der Europäischen Union einer Rechtsstaatsprüfung unterziehen lassen muss. Dort Donald Tusk, EU-Ratspräsident, lange Jahre liberal-konservativer Regierungschef Polens und Lieblingsfeind der Nationalen. Die beiden Männer stehen für die sich befehdenden Pole Polens, doch hier und heute eint sie ein gemeinsames Interesse: Sie wollen eben gerade kein Spektakel, keinen Streit auf offener europäischer Bühne. So appelliert Tusk an alle Seiten, die Diskussion über die Reformen der polnischen Regierung ruhig zu führen und von "übertriebenen Formulierungen" abzusehen. Er wird dabei nicht konkret, aber angesprochen fühlen darf sich wohl auch EU-Parlamentspräsident Martin Schulz, der vor einer "Putinisierung" Polens gewarnt hatte.

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