Polen-Reise des Papstes:Die Stille von Auschwitz

Papst Franziskus ist für seine deutlichen Worte bekannt. Doch bei einem Besuch in dem ehemaligen Vernichtungslager lässt er sein Schweigen wirken - und die Bilder.

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Pope Francis visits the former Nazi German concentration camp KL

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Papst Franziskus besuchte das Konzentrationslager Auschwitz. Er ist nicht der erste Papst dort; Auch seine beiden Vorgänger haben das ehemalige deutsche KZ besucht, das zum Inbegriff der nationalsozialistischen Judenvernichtung wurde. Wie einst der deutsche Papst Benedikt XVI. durchschritt Franziskus am Donnerstag das Tor zum Stammlager Auschwitz mit der zynischen Aufschrift "Arbeit macht frei" zu Fuß.

Pope visits Auschwitz-Birkenau

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1,1 bis 1,5 Millionen Menschen wurden im nahegelegenen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau umgebracht, die meisten von ihnen waren Juden. Die Menschen wurden aus ganz Europa in Zügen in das KZ transportiert. Sie kamen aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Jugoslawien, Luxemburg, der Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, aus der Sowjetunion, der Tschechoslowakei und Ungarn.

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Anders als seine beiden Vorgänger Johannes Paul II. und Benedikt XVI. hat der Papst in Auschwitz keine Rede gehalten. "Es wird ein Tag sein, an dem der Schmerz im Mittelpunkt steht", sagte sein Sprecher Federico Lombardi vor dem Besuch.

Pope Francis visits the former Nazi German concentration and extermination camp Auschwitz-Birkenau in Oswiecim

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An diesem Donnerstag nun hielt Franziskus vor der "Schwarzen Wand" einige Momente lang im Gebet inne. Vor dem Kugelfang, der auch "Todeswand" genannt wird, wurden Tausende Todesurteile vollstreckt. Viele von ihnen gegen polnische Zivilisten, die wegen ihres Widerstandes gegen die Nazi-Besatzung hingerichtet wurden.

Pope Francis visits former Nazi German concentration and extermination camp Auschwitz-Birkenau in Oswiecim

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In Auschwitz traf der Papst mit Überlebenden des Konzentrationslagers zusammen und wechselte einige Worte mit ihnen. Im Vernichtungslager Birkenau wollte der Papst anschließend auch Menschen begegnen, die während der Nazi-Herrschaft Juden vor der Ermordung gerettet hatten.

Former German Nazi concentration camp Auschwitz I

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Johannes Paul II., der das höchste Amt der katholischen Kirche von 1978 bis 2005 innehatte, war 1979 der erste Papst, der Auschwitz besuchte. Für ihn, der im nur 30 Kilometer entfernten Wadowice aufgewachsen war, war es auch eine Rückkehr in die Heimat. Und eine schmerzhafte Reise in die eigene Vergangenheit: Als junger Mann hatte Karol Wojtyła viele jüdische Freunde und erlebte den Holocaust aus unmittelbarer Nähe.

Papst Benedikt XVI. in Auschwitz

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Benedikt XVI. kam im Mai 2006, ebenfalls zu Beginn seines Pontifikats, nach Auschwitz. Für den Papst aus Deutschland war es wohl einer der schwierigsten Besuche seiner Amtszeit. Seine Rede dort wurde sehr gneau verfolgt. "Es war und ist eine Pflicht der Wahrheit", sagte Benedikt XVI. damals, "dem Recht derer gegenüber, die gelitten haben, eine Pflicht vor Gott, als Nachfolger von Johannes Paul II. und als Sohn des deutschen Volkes hier zu stehen." Der Papst sagte damals, er sei an diesen "Ort des Grauens" gekommen, um "die Gnade der Versöhnung zu erbitten". Während seines Besuchs entstand ein Regenbogen am Himmel. Ein Raunen ging durch die anwesende Menschenmenge. Manche werteten das als besonderes Zeichen.

Former Nazi German concentration camp KL Auschwitz I

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Der 79 Jahre alte Franziskus ist der erste Papst in Auschwitz, der die nationalsozialistische Schreckensherrschaft nicht mehr bewusst miterlebt hat. Jorge Mario Bergoglio war acht Jahre alt, als der Krieg in Europa zu Ende ging. Er lebte in Buenos Aires.

© SZ.de/dpa/RTR/AFP/jly/leja/odg
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