Philippinen:Corazon Aquino ist tot

Die ehemalige philippinische Präsidentin Corazon Aquino ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Aquino, die erste Frau im Präsidentenamt des Inselstaates war, galt als Ikone der Demokratie.

Die ehemalige philippinische Präsidentin Corazon Aquino ist am Samstag im Alter von 76 Jahren gestorben. Dies berichtete ihre Familie in der Hauptstadt Manila. Aquino, die die erste Frau im Präsidentenamt des Inselstaates war, litt an Darmkrebs. Aquino galt als Ikone der Demokratie auf den Philippinen.

Philippinen: Die frühere philippinische Präsidentin Corazon Aquino ist nach Angaben ihrer Familie gestorben.

Die frühere philippinische Präsidentin Corazon Aquino ist nach Angaben ihrer Familie gestorben.

(Foto: Foto: Reuters)

Cory, wie sie das Volk liebevoll nannte, war seit Ende Juni im Krankenhaus, nachdem sich ihr Gesundheitszustand verschlechtert hatte und der Krebs auf andere Körperteile übergegriffen hatte.

"Unsere Mutter ist friedlich um 3.18 Uhr (Ortszeit) am 1. August an einem Herz- und Lungenstillstand gestorben", sagte Senator Benigno "Noynoy" Aquino III. Das Volk hatte an ihrer Krankheit großen Anteil genommen und für sie gebetet.

Vorbild für ein ganzes Volk

Die ehemalige Hausfrau war nach dem Volksaufstand gegen Diktator Ferdinand Marcos von 1986 bis 1992 Präsidentin der Philippinen. Ihr Mann Benigno Aquino, ein prominenter Marcos-Gegner, war 1983 bei seiner Rückkehr aus dem Exil auf dem Flughafen von Marcos-Schergen erschossen worden. Nach dem Mord wuchs der Widerstand gegen den Diktator und gipfelte schließlich in dem Umsturz des Marcos-Regimes. In dem viertägigen Volksaufstand brachte sie Marcos und seine Familie zu Fall und trieb ihn in die Flucht nach Hawaii.

Weil sie den Philippinen die Demokratie zurückgebracht hatte, genoss sie nicht nur zuhause, sondern auch international hohes Ansehen. Das US-Nachrichtenmagazin Time machte Aquino 1986 zur "Frau des Jahres", 1987 wurde sie für den Friedensnobelpreis nominiert.

Aquino, die die jetzige Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo 2001 unterstützt hatte, wurde zu einer scharfen Kritikerin ihrer Amtsnachfolgerin, die nach den umstrittenen Wahlen 2004 der Fälschung bezichtigt worden war. Sie hatte in dem Zusammenhang Arroyo zum Rücktritt aufgefordert.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: