Parteitag der US-Republikaner:Ein Sturm zieht auf

Mitt Romney kann vorerst aufatmen. Der Tropensturm Isaac hat Tampa, den Schauplatz des Parteitags der US-Republikaner, nur gestreift. Jetzt aber ist er auf dem Weg nach New Orleans. Katrina hatte dort vor sieben Jahren verheerenden Schaden angerichtet - auch für die Politik der Republikaner.

Nicolas Richter, Tampa

Den Republikanern bleibt das Schlimmste erspart: Der Tropensturm Isaac zieht weiter westlich an Florida vorbei als erwartet, der Parteitag in Tampa bleibt weitgehend verschont. Zwar hatten die Organisatoren das Programm für den Montag abgesagt, von diesem Dienstag an aber soll sich die Partei wieder ganz mit sich beschäftigen dürfen. Höhepunkt der Woche ist am Donnerstagabend die Rede Mitt Romneys, des Kandidaten für die Präsidentenwahl. Tampa wurde am Montag nur von Isaacs Ausläufern gestreift, mit Wind und Regen.

Tropical Storm Isaac bound for Louisiana

Tampa und den Parteitag der Republikaner hat der Tropensturm Isaac noch verschont, jetzt könnte er im Golf von Mexiko zum Hurrikan anwachsen und New Orleans treffen.

(Foto: AFP)

Der Sturm aber könnte den Republikanern gleichwohl gefährlich werden. Nach neuesten Prognosen soll er sich jetzt im Golf von Mexiko zum Hurrikan auswachsen und am Mittwoch auf die US-Küste treffen, wahrscheinlich bei New Orleans. Die Stadt im Bundesstaat Louisiana war vor genau sieben Jahren, am 29. August 2005, von Katrina heimgesucht worden, einem der tödlichsten Hurrikane der Geschichte. Weil die Deiche nicht hielten, stand New Orleans zum größten Teil unter Wasser. In dieser Woche muss sich zeigen, ob das renovierte Deichsystem dem Sturm standhält. Die Gouverneure von Louisiana, Mississippi und Alabama haben bereits den Katastrophenzustand ausgerufen und Evakuierungen angeordnet.

Für die Republikaner bedeutet das erstens, dass die amerikanische Öffentlichkeit nicht ihre ganze Aufmerksamkeit dem Parteitag in Tampa widmen wird, sondern auch dem Sturm und seinen Folgen. Zweitens könnte die Regie des Parteitags nicht an der geplanten pompösen Inszenierung Romneys festhalten, falls Isaac gleichzeitig an der Golfküste viele Menschenleben fordern sollte. Kandidat Romney müsste sich dann mit einem leiseren Auftritt begnügen. Katrina war für die Republikaner politisch verheerend gewesen. Die Regierung von Präsident George W. Bush hatte die Lage unterschätzt und viel zu spät reagiert.

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