Parlamentswahl:Neuseelands Rechte ist  Königsmacher

Konservativer Regierungschef sucht einen Koalitionspartner. Seine einzige Alternnative zu den Populisten wäre die Labour-Partei.

In Neuseeland könnten künftig Rechtspopulisten mitregieren. Die konservative National-Partei von Regierungschef Bill English konnte die Parlamentswahl zwar für sich entschieden, doch für eine Regierungsbildung ist sie auf die rechtslastige New Zealand First (NZF) angewiesen. Dies gilt aber auch für die Labour-Partei, die sich noch Hoffnung auf einen Machtwechsel macht.

Die National-Partei erzielte nach Angaben der nationalen Wahlkommission mit 58 Sitzen und 46 Prozent der Stimmen am Samstag bei der Wahl das beste Ergebnis. Für eine Mehrheit im Parlament in Wellington sind aber 61 Sitze notwendig. Der einzige politische Verbündete der Konservativen, die ATC, gewann nur einen Sitz. Labour unter Jacinda Ardern erhielt den Angaben zufolge 45 Sitze (35,8 Prozent), ihr Verbündeter, die Grünen, kam auf sieben Sitze. Labour blieb damit klar hinter den Erwartungen zurück.

Damit ist die rechtspopulistische New Zealand First (NZF) unter Winston Peters mit neun Sitzen der Königsmacher. Über mögliche Koalitionen werde erst in zwei Wochen entschieden, sagte Peters vor Mitgliedern der einwanderungsfeindlichen Partei. Die Entscheidung werde "im Interesse des ganzen Landes" getroffen. Am Samstag begann jedoch bereits das Werben. Mit Blick auf die NZF sagte der Leiter der Wahlkampagne der National-Partei, Steven Joyce, man könne mit New Zealand First zusammenarbeiten. Labour-Kampagnenchef Phil Twyford hingegen sagte, es gebe "viel mehr" politische Überschneidungen zwischen Labour und der NFZ, besonders in der Wirtschaftspolitik. Im Wahlkampf war einer der Hauptstreitpunkte zwischen den beiden Parteien, ob es ein Referendum über die sieben für das indigene Volk der Maori reservierten Parlamentssitze geben soll. Dies will die NFZ.

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