Paris:Schwarzgeld-Ermittlungen gegen Frankreichs Haushaltsminister

Die Staatsanwaltschaft in Paris hat Vorermittlungen gegen den französischen Budgetminister Jérôme Cahuzac wegen Steuerhinterziehung eingeleitet.

Paris: Steht im Verdacht, Steuern hinterzogen zu haben: Frankreichs Haushaltsminister Jérôme Cahuzac.

Steht im Verdacht, Steuern hinterzogen zu haben: Frankreichs Haushaltsminister Jérôme Cahuzac.

(Foto: AFP)

Die Staatsanwaltschaft in Paris hat Vorermittlungen gegen den französischen Budgetminister Jérôme Cahuzac wegen Steuerhinterziehung eingeleitet. Aufgrund eines angeblichen früheren Kontos in der Schweiz waren die Ermittler auf Cahuzac aufmerksam geworden. Dieser weist die Vorwürfe zurück.

Das französische Nachrichtenportal Mediapart hatte dem Minister Anfang Dezember vorgeworfen, jahrelang ein heimliches Konto bei der Schweizer Großbank UBS besessen zu haben. Das Konto soll Cahuzac angeblich im Jahr 2010 geschlossen und das Geld nach Singapur transferiert haben. Mediapart beruft sich unter anderem auf eine Tonaufnahme, in der eine Cahuzac zugeschriebene Stimme den Besitz eines Kontos bei der UBS einräumt.

Die Staatsanwaltschaft erklärte nun, Authentizität und Inhalt der Tonaufnahme müssten überprüft werden. Es gelte, "die Wahrheit" herauszufinden. Cahuzac, der vor Beginn seiner politischen Karriere als Chirurg arbeitete, sagte Anfang Dezember in der französischen Nationalversammlung: "Ich habe kein Konto im Ausland und habe nie eines besessen. Nicht jetzt, nicht früher." Gegen Mediapart hat er bereits zwei Verleumdungsklagen eingereicht. Er will sich zudem von der UBS bestätigen lassen, bei der Bank nie ein Konto besessen zu haben.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: