Papst zu Gast in Großbritannien:Heiliger Vater trifft Queen

Papst Benedikt XVI. hat seine viertätige Großbritannien-Reise begonnen. Es ist eine heikle Mission: Viele Briten sind dem Oberhaupt der katholischen Kirche nicht wohlgesonnen.

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His Holiness Pope Benedict XVI Pays A State Visit To The UK - Day 1

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Benedikt XVI. hat seinen Besuch in Großbritannien begonnen - zum Auftakt traf er Queen Elizabeth II in ihrem Palast Holyroodhouse im schottischen Edinburgh. Für den Papst ist es eine bedeutende Mission: Zum einen, weil es der offiziell erste Staatsbesuch eines Papstes auf der Insel ist. Und außerdem erwartet den Heiligen Vater heftiger Gegenwind.

Papal visit to UK - Day One

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Prinz Philip begrüßte den Papst am Flughafen von Edinburgh, wo die Alitalia-Maschine mit der Flugnummer AZ 4000 um 10.16 Uhr gelandet war. Britische Medien berichten, Benedikt XVI. habe nach der Landung nicht den Boden geküsst. Sie verfolgen jeden Schritt des Papstes mit Argusaugen - und machten schon im Vorfeld reichlich Schlagzeilen.

VATICAN-POPE-BRITAIN-KASPER

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Auslöser einer Debatte in seriösen britischen Tageszeitungen waren die Äußerungen von Kardinal Walter Kasper, einem früheren Berater des Papstes. Im Münchner Magazin Focus hatte Kasper gesagt: "Wenn Sie am Flughafen Heathrow landen, denken Sie manchmal, Sie wären in einem Land der Dritten Welt gelandet." Außerdem behauptete Kasper, Christen würden in Großbritannien benachteiligt. Es sei ein "aggressiver Neu-Atheismus" verbreitet. Der Kardinal bezog sich offenbar auf einen Gerichtsstreit aus dem Jahr 2006: Damals hatte die Fluglinie British Airways einer Mitarbeiterin verboten, ein christliches Kreuz an einer Halskette öffentlich zu tragen.

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Tatsächlich hat es in der jüngeren Vergangenheit immer wieder atheistische Werbekampagnen gegeben, beispielsweise auf Nahverkehrsbussen oder als Leuchtreklame - wie auf diesem Foto. Atheisten, Menschenrechtler, Wissenschaftler und Steuerzahler wollen gegen den Staatsbesuch protestieren: Einigen ist er mit Kosten in Höhe von mehr als 20 Millionen Pfund schlicht zu teuer. Andere ...

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... werfen Benedikt XVI. vor, Kindesmissbrauchsfälle in der katholischen Kirche nicht aufgeklärt oder vertuscht zu haben. Auf dem Flug nach Schottland räumte der Papst Fehler ein: Der Vatikan habe nicht schnell und entschieden genug gehandelt. Die Enthüllungen seien ein Schock für ihn gewesen und hätten ihn tieftraurig gestimmt, fügte er an. "Denn man kann schwer verstehen, wie diese Perversion des Priesteramtes möglich gewesen ist."

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In seiner ersten Rede sprach Benedikt im Park der königlichen Residenz das schwierige Verhältnis zwischen dem Glauben und der modernen Gesellschaft an: "Das Vereinigte Königreich strebt danach, eine moderne und multikulturelle Gesellschaft zu sein", sagte er. "Bei diesem interessanten Unternehmen möge es stets seinen Respekt vor jenen traditionellen Werten und kulturellen Ausdrucksformen bewahren, die von aggressiveren Formen des Säkularismus nicht länger für wichtig erachtet oder nicht einmal mehr toleriert werden."

Papst zu Staatsbesuch in Großbritannien

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Britische Medien sahen in der Rede frappierende Ähnlichkeiten mit den Aussagen des Kardinals Kasper, der Benedikt überraschend nicht nach Großbritannien begleitet hatte - offiziell aus gesundheitlichen Gründen.

His Holiness Pope Benedict XVI Pays A State Visit To The UK - Day 1

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Papst Benedikt erinnerte an den "christlichen Grund" der britischen Gesellschaft und an deren Verdienste beim Kampf gegen die Tyrannei der Nationalsozialisten. In dieser Szene begrüßt ihn der stellvertretende Premierminister Nick Clegg. Am Samstag wird ...

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... Benedikt in London auf Premier David Cameron treffen, ehe er eine Messe in der Westminster Cathedral lesen wird. Am Sonntag wird Papst Benedikt XVI. den britischen Kardinal John Henry Newman seligsprechen, der sich unter anderem wissenschaftlich mit der theologischen Frage der päpstlichen Unfehlbarkeit beschäftigt hatte.

© sueddeutsche.de/mikö/mati
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