Papst auf Nahost-Reise:Benedikt im Gelobten Land

Papst Benedikt XVI. ist auf der zweiten und zugleich heikelsten Station seiner Reise in den Nahen Osten eingetroffen: Israel. Acht Tage lang bereist der Pontifex Jordanien und Israel. Die Etappen in Bildern.

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Jordanien, Israel, die Palästinensergebiete: Die Etappen der Papst-Reise im Nahen Osten in Bildern.

Unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen fährt Papst Benedikt XVI. am Donnerstag im schusssicheren Papamobil am "Berg des Absturzes" in Nazareth vor. Sprechchöre auf Italienisch und Arabisch heißen den Papst willkommen. Gesänge in der Landessprache, teilweise mit melodischen Anleihen bei Taize oder Weltjugendtagen, gestalten den Gottesdienst.

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Genau an der Stelle, an der eine aufgebrachte Menge vor 2.000 Jahren Jesus aus Nazareth vertreiben und einen Abhang hinabstürzen wollte, feiert Papst Benedikt VI. am Donnerstag anschließend die größte Messe seiner Nahostreise. Am "Berg des Absturzes" trifft das Kirchenoberhaupt am Donnerstag bei sengender Sonne mit seinen Gläubigen zusammen - und 50.000 Christen sind begeistert mit dabei.

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Der Papst ist am Mittwoch auf seiner Nahost-Reise in Bethlehem angekommen. Dort trifft Benedikt XVI. auf Mahmud Abbas, den Palästinenser-Präsidenten, dessen Macht allerdings stark eingeschränkt ist. Der Papst drückt in einer Rede sein Mitgefühl für das Leid palästinensischer Flüchtlinge aus und nutzt zugleich die Gelegenheit, um an junge Palästinenser zu appellieren, "nicht von Gewalt oder Terrorakten Gebrauch zu machen."

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Der Papst fordert auch größere Bewegungsfreiheit für die Palästinenser, die ihn auf Englisch und Lateinisch Willkommen hießen. Der Papst wiederholt seine Forderung nach einer Zwei-Staaten-Lösung. Gleichzeitig betont er, dass ein Geist "der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Respekts" entstehen müsse, um Versöhnung zu erreichen.

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Der Besuch in Israel, der heikelste Teil seiner achttägigen Reise in den Nahen Osten, beginnt am Montag mit seiner Landung in Tel Aviv. Zuvor hatte der Papst Jordanien drei Tage lang besucht.

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Die Beziehungen zwischen Israel und dem Vatikan waren zuletzt wegen des Skandals um den Holocaust-Leugner Richard Williamson belastet, dessen Exkommunizierung Benedikt zurücknehmen wollte.

In Israel soll nun ein in dem Land bislang einmaliges Aufgebot von 80.000 Polizisten und Sicherheitskräften den Papst in den kommenden Tagen schützen.

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Am Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv wird Papst Benedikt am Montag von Premierminister Benjamin Netanjahu (l.) und Präsident Schimon Peres (r.) begrüßt.

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"Ich sehe Ihren Besuch im Heiligen Land als eine wichtige spirituelle Reise im höchstem Auftrag: eine Reise im Dienst des Friedens", sagt Präsident Peres. Diese solle dazu dienen, die Saat der Toleranz zu streuen und den Fanatismus samt seiner Wurzeln auszureißen. Peres erinnert daran, dass Israel Frieden mit seinen arabischen Nachbarn Ägypten und Jordanien geschlossen habe und sich um eine umfassende regionale Friedenslösung bemühe.

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Benedikt selbst ruft zum Auftakt seines Israel-Besuches zum weltweiten Kampf gegen Antisemitismus auf. Der deutsche Papst erinnert zudem an das tragische Schicksal des jüdischen Volkes. Er weist dabei auf die "fürchterlichen Folgen" von Ideologien hin, die die grundsätzliche Würde eines jeden Menschen verneinten.

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Am Montagabend gedenkt der Papst in einer Zeremonie in der Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem in Jerusalem der Opfer des Holocaust und sagt: "Mögen ihre Leiden niemals geleugnet, heruntergespielt oder vergessen werden."

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Vor Überlebenden des Holocausts sowie jüdischen und katholischen Geistlichen sagt Benedikt XVI. in der "Halle der Erinnerung", die katholische Kirche empfinde tiefes Mitgefühl für die Opfer. Zugleich stehe sie allen zur Seite, die heute wegen ihrer Rasse, Hautfarbe oder Religion verfolgt würden.

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Oberrabbiner Meir Lau (links) spricht nach der Rede des Papstes von einer "großen Enttäuschung". Er habe sich gewünscht, dass Benedikt XVI. persönliche Anteilnahme am Leid der im Dritten Reich ermordeten Juden zeige. Stattdessen habe der Papst "nur eine allgemein gehaltene Rede ohne Leidenschaft, Anteilnahme und Gefühl" gehalten.

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Papst, Klagemauer, betet, Gebet, Israel, Jerusalem

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Benedikt XVI. betet am Dienstagvormittag an der Klagemauer in Jerusalem. Auch der israelische Parlamentspräsident Reuwen Riwlin wirft ihm eine zu große Distanz zum jüdischen Leid während der Nazi-Herrschaft vor: "Er kam und sprach zu uns, als ob er ein Historiker wäre, jemand, der vom Rande aus zuschaut. Dabei gehörte er doch zu ihnen", ergänzte er mit Verweis auf die Mitgliedschaft Benedikts in der Hitlerjugend."

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Jordanien war die erste Station der Reise des Papstes in den Nahen Osten. Bereits am Freitag landet das Oberhaupt der Katholiken in Amman. Bei seiner Ankunft betont Benedikt XVI., dass die Religionsfreiheit ein wesentliches Menschenrecht sei. Er habe die Reise angetreten, um "für die Einheit und den Frieden im Nahen Osten" zu beten, sagt der Papst.

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Papst, Rania, Schuhe, dpa

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Sommerlich gekleidet empfängt Königin Rania das Oberhaupt der Katholiken. Zur Begrüßung werden 21 Kanonenschüsse abgefeuert. Außer dem Königspaar sind auch muslimische und christliche Würdenträger sowie der israelische Botschafter anwesend.

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Sie zeigt Bein, er seine roten Schuhe: Papst Benedikt wird am Flughafen von dem jordanischen König Abdullah II. und seiner Frau Rania begrüßt.

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Neben den hohen Würdenträgern empfangen auch begeisterte Gläubige den Pontifex.

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König Abdullah (links vorne) ruft Benedikt zur Erneuerung des Dialogs zwischen Christen und Muslimen auf. "Hier und jetzt müssen wir einen neuen umfassenden Dialog der Verständigung und des guten Willens schaffen", sagt der Monarch. Der Dialog könne einen "bedeutenden Beitrag" zur Beilegung des Nahost-Konflikts leisten. Provokation und Lehren der Spaltung würden hingegen zu "unsäglichen Leiden" führen, warnt Abdullah.

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Am Samstag besucht der Papst den Berg Nebo, von dem aus Moses der biblischen Erzählung zufolge das Gelobte Land sah. Von dem Vorsprung aus sind bei gutem Wetter das Tote Meer, das Jordantal und die weit entfernten Hügel von Jerusalem zu sehen. Hoch ragt ein Denkmal des Stabs Moses' über das Tal.

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Der Papst berührt das Denkmal des Stabs Moses' auf dem Berg Nebo - und ruft die Gläubigen zum Frieden auf. Christen und Juden sollten gemeinsam für den Frieden in der Welt wirken. Benedikt sprach von einem "unzertrennlichen Band zwischen der Kirche und dem jüdischen Volk". Beide Religionen sollten "in gegenseitigem Respekt alle Hindernisse für eine Versöhnung überwinden."

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Am Sonntag warten zehntausende Gläubige auf das Oberhaupt der Katholischen Kirche. Benedikt hält dort eine Freiluftmesse im Stadion der Hauptstadt Amman. Katholiken aus dem ganzen Nahen Osten sind gekommen, viele halten Flaggen des Libanons, Syriens, Iraks und anderer Länder der Region in die Höhe. Rund 500 Kinder erhalten auf der Messe ihre erste Kommunion.

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Der Papst begrüßt die Menge auf Arabisch mit den Worten "Friede sei mit Euch". Auf einer in gelb und weiß, den Farben des Vatikan, geschmückten Empore nimmt Benedikt Platz. Der Lateinische Patriarch von Jerusalem und Jordanien, Fuad Twal, richtet eine Willkommensrede an den Pontifex und bittet ihn, "unser Land und unser Volk zu segnen".

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Deutliche Worte vom Oberhaupt der Katholiken: Die Kirche im Heiligen Land könne einen wichtigen Beitrag leisten "zur Förderung einer Kultur wahrer Menschlichkeit und zum Aufbau einer Zivilisation der Liebe", sagt Benedikt in seiner Predigt. Er sei sich der Tatsache bewusst, dass auch die Katholiken in Jordanien tief von den Schwierigkeiten und Ungewissheiten in der Region betroffen seien. Trotzdem ruft er die verschwindend kleine Minderheit von Christen im Heiligen Land auf, den Mut zum Dialog und Bau neuer Brücken in ihren Ländern zu haben.

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Anschließend fährt der Papst mit dem Papamobil durch die jordanische Stadt Madaba.

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Tausende Christen aus dem Libanon und Jordanien säumen die Straßen und jubeln dem Oberhaupt der Katholischen Kirche zu.

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Während der Papst von dem jordanischen Königspaar sowie den Katholiken des Landes freundlich empfangen wird, bleibt die Muslimbruderschaft auf Distanz. Benedikt XVI. sei "nicht willkommen", solange er sich nicht für die islamkritischen Äußerungen seiner Regensburger Rede von 2006 entschuldige. Damals hatte der Pontifex einen Zusammenhang zwischen dem Islam und Gewalt hergestellt, dies aber später bedauert.

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Bei einem Besuch der König-Hussein-Moschee in Amman ruft das Oberhaupt der Katholischen Kirche Christen und Muslime gleichermaßen auf, sich als gläubige Verehrer Gottes zu erweisen.

Dabei stellt sich vor allem eine Frage: Hat der Papst die Schuhe ausgezogen, und hat er in dem muslimischen Gotteshaus dann gebetet? Nein, keines von beiden. Ein Sprecher des Vatikans sagt, alle seien bereit gewesen, die Schuhe muslimischen Gepflogenheiten entsprechend auszuziehen, doch keiner habe es getan: Ein Läufer sei ausgelegt worden, "damit die Gäste dort auch so gehen konnten". Und gebetet im christlichen Sinn habe Benedikt zwar nicht "an diesem Kultort einer anderen Religion", wohl aber einen respektvollen Augenblick lang in der Aula verharrt.

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Am Abend hält der Papst noch eine Vesper in einer Kirche in Amman.

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Zum Abschluss seines Jordanien-Aufenthalts ruft der Papst - hier zu sehen mit König Abdullah II. und Königin Rania am Sonntag - Christen und Muslime auf, auf den festen Fundamenten der religiösen Toleranz aufzubauen, die es den Gläubigen der verschiedenen Gemeinschaften oft ermögliche, "gemeinsam in Frieden und gegenseitigem Respekt zu Leben".

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