Panama Papers:Panama will am automatischen Informationsaustausch teilnehmen

Gurria, Padoan, Osborne, Schaeuble, Sapin, Guindos and Lagarde hold a news conference at the IMF/World Bank Spring Meetings in Washington

Bei der Frühjahrstagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank teilt OECD-Generalsekretär José Angel Gurria (2. v.l.) mit, dass Panama sich am Informationsaustausch beteiligen will.

(Foto: REUTERS)

Lange hat sich das lateinamerikanische Land geziert. Jetzt knickt es ein.

Panama hat am Donnerstag der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mitgeteilt, dass es am automatischen Informationsaustausch teilnehmen wird. Nationale Steuerregister sollen miteinander vernetzt werden, um mehr Transparenz über Offshore-Firmen und deren Hintermänner zu schaffen. "Das ist eine sehr gute Nachricht", sagte OECD-Chef José Angel Gurria am Donnerstag am Rande der Frühjahrstagung des internationalen Währungsfonds (IWF).

Panama stand zuletzt weltweit in der Kritik. Auslöser waren die Panama Papers, einer Recherche eines internationalen Journalistenteams, darunter Reporter der Süddeutschen Zeitung. Die Kanzlei Mossack Fonseca setzte zigtausende Briefkastenfirmen auf, die von Steuerhinterziehern, Politikern und Kriminellen benutzt werden. Vor diesem Hintergrund hatte die panamaische Staatsanwaltschaft in den letzten Tagen eine öffentlichwirksame Razzia in der Kanzlei Mossack Fonseca durchgeführt. Es wurden große Datenmengen beschlagnahmt. Der Ausgang der Ermittlungen ist ungewiss.

Der Informationsaustausch soll Steuerhinterzieher weltweit auffliegen lassen, weil ihre Kontostände direkt an die heimischen Finanzbeamten geliefert werden. Deutsche Banken sammeln diese Daten seit Beginn dieses Jahres. Der Vereinbarung sind bisher mehr als 90 Länder beigetreten, sie soll 2017 starten.

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