Der pakistanische Innenminister Kamal Shah hat am Samstag die ersten Festnahmen im Mordfall Benazir Bhutto seit dem Attentat auf die Oppositionsführerin am 27. Dezember bestätigt.
Suche nach den Mördern von Benazir Bhutto
(Foto: Foto: AP)Geheimdienstkreisen zufolge handelt es sich bei einem der Verdächtigen um einen erst 15 Jahre alten Jungen. Shah sagte, einer der beiden Festgenommenen habe ein Geständnis abgelegt, der andere werde weiter vernommen.
Die Festnahmen erfolgten im unruhigen Nordwesten in der Stadt Dera Ismail Khan, sagte der Innenminister weiter. Aus Geheimdienstkreisen verlautete, der 15-Jährige habe ausgesagt, er sei Teil einer fünfköpfigen Gruppe gewesen. Die Gruppe sei von Baitullah Mehsud, einem islamischen Extremisten mit Verbindungen zur Al Kaida, nach Rawalpindi geschickt worden, wo Bhutto am 27. Dezember getötet wurde.
Der US-Geheimdienst geht davon aus, dass Mehsud den Anschlag organisierte, der in Süd-Waziristan ein Netzwerk bewaffneter Gruppen anführt.
Ein Sprecher Mehsuds erklärte, das Netzwerk habe keinerlei Verbindung zu dem Festgenommenen. Der 15-Jährige sei nicht mit der Tötung Bhuttos beauftragt worden. Es handele sich um Regierungspropaganda, sagte Sprecher Maulvi Mohammed Umar.
Die Ermordung der Oppositionsführerin hatte in Pakistan Unruhen ausgelöst, die mindestens 40 Menschen das Leben kosteten. Die für Anfang Januar geplante Parlamentswahl wurde auf den 18. Februar verschoben.
Die Polizei in Karachi teilte unterdessen mit, sie habe einen Anschlag während des Aschura-Festes der schiitischen Minderheit in dem muslimischen Land vereitelt. Fünf Männer seien mit Sprengstoff, Zündern und einer kleinen Menge Zyanid verhaftet worden, sagte Polizeichef Azhar Farouqi. Damit hätten größere Anschläge verübt werden können. Sicherheitskreise teilten mit, bei Razzien im ganzen Land seien 55 Verdächtige verhaftet worden.