Pakistan:Taliban-Anführer und 13 Kämpfer bei US-Drohnenangriff getötet

Bei zwei US-Drohnenangriffen im nordwestpakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan sind nach Angaben aus Geheimdienstkreisen 14 Aufständische getötet worden - unter ihnen auch ein Taliban-Anführer.

Bei zwei US-Drohnenangriffen im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan sind nach Geheimdienstangaben ein wichtiger Taliban-Anführer und 13 weitere Extremisten getötet worden. Mullah Nazir und seine Gruppe seien bei dem Angriff im Stammesgebiet an der Grenze zu Afghanistan ums Leben gekommen, berichteten pakistanische Sicherheitskräfte.

Den Angaben zufolge wurde das Fahrzeug der Aufständischen im Dorf Sar Kanda in Süd-Waziristan von zwei Raketen getroffen. Nazir hatte in den vergangenen Jahren bewaffnete Anhänger zum Kampf gegen US- und NATO-Truppen nach Afghanistan geschickt. Nazirs Gruppe kämpft gegen ausländische Truppen in Afghanistan, nicht aber gegen pakistanische Sicherheitskräfte, mit denen es einen inoffiziellen Waffenstillstand geben soll.

Ein Stammesangehöriger sagte, tausende Menschen hätten am Donnerstag an der Beerdigung Nazirs teilgenommen. Seine Miliz war im vergangenen Juni die erste Taliban-Gruppe, die Polio-Impfungen verbot. Nazir gab zur Begründung an, die USA missbrauchten Impfkampagnen dafür, um Informationen für Drohnenangriffe zu sammeln.

Die halbautonomen Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan gelten als Rückzugsgebiet des Terrornetzwerks Al-Kaida, der Taliban und anderer militanter Gruppen. Der US-Geheimdienst weitete den Einsatz von Drohnen zur Bekämpfung der Aufständischen in der unzugänglichen Bergregion in den vergangenen Jahren massiv aus. Die Angriffe, bei denen auch immer wieder Zivilisten sterben, sind in der pakistanischen Bevölkerung extrem umstritten, werden von der Regierung in Islamabad aber toleriert.

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