Pakistan:Mehr als 50 Tote nach Anschlag in Millionenstadt

Beschädigte Häuser im pakistanischen Karachi: Der Anschlag forderte mindestens 45 Tote. (Foto: dpa)

Bei einem Autobombenanschlag in Pakistan sind mehr als 50 Menschen getötet und mehr als 120 weitere verletzt worden. Ziel war ein schiitisches Wohnviertel in der Millionenstadt Karachi. Unter den Trümmern werden weitere Opfer vermutet.

In der pakistanischen Millionenmetropole Karachi sind am Sonntag durch einen Autobombenanschlag 52 Menschen getötet und mindestens 127 weitere verletzt worden. Die Zahl der Toten könne noch weiter steigen, weil es viele lebensgefährlich Verletzte gebe, sagte der Verwaltungschef von Karachi, Hashim Raza Zaidi. Spätestens in zwei Wochen sollen in Pakistan Parlamentsneuwahlen ausgerufen werden.

Die Explosion erschütterte ein schiitisches Wohnviertel, zwei Wohnhäuser wurden schwer beschädigt. Es blieb zunächst unklar, wer für den Anschlag verantwortlich war. In den vergangenen Wochen hatte sich die Terrorgruppe Lashkar-e-Jhangvi zu mehreren Anschlägen im Lande bekannt. Radikale Sunniten in Pakistan haben ihre Angriffe auf die schiitische Minderheit verstärkt: Allein in diesem Jahr starben in Quetta fast 200 Menschen. Schiiten stellten etwa 20 Prozent der 180 Millionen Pakistaner.

In der Wirtschaftsmetropole Karachi leben etwa 18 Millionen Menschen. Im vergangenen Jahr gab es in der Hafenstadt eine Serie von Gewalttaten, bei denen der unabhängigen Pakistanischen Menschenrechtskommission zufolge fast 3000 Menschen getötet wurden. Die Anschläge vom Sonntag waren die folgenschwersten seit drei Jahren.

© Süddeutsche.de/AFP/Reuters/dpa/fran/kjan - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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