Pakistan:Lebenszeichen von deutscher Geisel knapp ein Jahr nach Entführung

"Sie können uns jederzeit töten": Fast ein Jahr nach der Entführung eines deutschen Entwicklungshelfers in Pakistan ist erstmals ein Lebenszeichen der Geisel aufgetaucht.

Fast ein Jahr nach der Entführung eines deutschen Entwicklungshelfers in Pakistan ist erstmals ein Lebenszeichen der Geisel aufgetaucht. Der TV-Sender Dunya News strahlte am Samstag ein 52 Sekunden langes Video aus. Darin bittet der Deutsche darum, sein Leben und das eines gemeinsam mit ihm entführten italienischen Kollegen zu retten.

"Bitte akzeptieren Sie die Forderungen der Mudschaheddin", sagt der Entwicklungshelfer auf Englisch. "Sie können uns jederzeit töten." Unklar blieb, wann das Video entstand.

Der Deutsche und der Italiener waren am 19. Januar gemeinsam mit einem italienischen Kollegen aus ihrem Haus in der ostpakistanischen Stadt Multan verschleppt worden. Im Februar hatten die pakistanischen Taliban (TTP) mitgeteilt, die Europäer befänden sich in ihrer Gewalt. Laut früheren Medienberichten fordern die Entführer unter anderem die Freilassung von Taliban aus pakistanischen Gefängnissen.

Der Deutsche nennt in dem Video seinen Namen. Weiter sagt er: "Ich bin 59 Jahre alt. Ich bin deutscher Staatsbürger. Ich habe als Projektverwalter für die Deutsche Welthungerhilfe in Multan, Pakistan, gearbeitet. Ich wurde von Mudschaheddin wegen der schlechten Politik der Bundesregierung gefangen genommen."

Die Geisel warnt vor einer gewaltsamen Befreiung. "Machen sie keine unklugen Pläne, uns gewaltsam zu befreien. Ich würde gerne leben und meine Familie lebendig wiedersehen." Der Italiener war in dem Video nicht zu sehen. Neben den beiden Europäern ist seit August 2011 auch ein amerikanischer Entwicklungshelfer in der Gewalt radikalislamischer Entführer.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: