Päpstliche Botschaft:Ora et demonstra

Päpstliche Botschaft: Papst Franziskus, hier bei einem Auftritt in der kenianischen Hauptstadt Nairobi, ermutigt die Gläubigen "zur Ausübung ihrer Umweltbürgerschaft".

Papst Franziskus, hier bei einem Auftritt in der kenianischen Hauptstadt Nairobi, ermutigt die Gläubigen "zur Ausübung ihrer Umweltbürgerschaft".

(Foto: L'Osservatore Romano/AP)

Ein Paket aus dem Vatikan für Paris: Papst Franziskus schickt ein Paar Schuhe in den Veranstaltungsort des Weltklimagipfels. Dort soll es Teil einer Installation werden, die vor dem Klimawandel warnt.

Von Matthias Drobinski

Papst Franziskus als oberster Klimademonstrant: "Im Namen des Heiligen Vaters" ruft Kardinal Peter Turkson, der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, die Bischöfe der katholischen Kirche auf, sich am Sonntag an Veranstaltungen zum Schutz des Klimas zu beteiligen. Damit nicht genug: Franziskus schickt auch ein paar Schuhe nach Paris. Nach den Anschlägen war dort der "Weltklimamarsch" abgesagt worden; eine Installation der "marschierenden Schuhe" soll nun die Forderung nach einem weltweiten Kampf gegen die Erderwärmung sichtbar machen.

In dem Brief, der der Süddeutschen Zeitung vorliegt, heißt es, die Klima-Marschierer in 3000 Städten seien "ein wahres Heer von Umweltbürgern". Die Konferenz sollte "die Stimme des Gottesvolkes vernehmen". Der Papst bittet die Bischöfe, "dieses Anliegen im Gebet, in Wort und Tat zu unterstützen und die Feier der Sonntagsmesse am 29. November in Ihrer Diözese dem glücklichen Ausgang dieser internationalen Begegnung zu widmen." Im Juni hatte Franziskus in der Umwelt-Enzyklia Laudato si angesichts der Erderwärmung zum Umdenken aufgefordert. Nun ermutigt er die Gläubigen "zur Ausübung ihrer Umweltbürgerschaft". Der Brief endet mit dem Gebet: "Schenke den Regierenden ein offenes Ohr für die Klage unserer Erde und die Klage der Armen."

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