Ostbayern:Vom darbenden Rand zum Boomland

Im Bayerischen Wald gebe es dreierlei Sorten Mensch, sagte Josef Fendl einst: "Arme, Bettler und solche, die gar nichts haben." Heute würde das keiner mehr sagen.

Von Hans Kratzer

Der Regensburger CSU-Abgeordnete Wolfgang Prechtl hat gerne Tacheles geredet. Im Zeitungsarchiv nachzulesen ist zum Beispiel ein Bericht über eine Landtagsdebatte im Jahr 1948, in der Prechtl Niederbayern und die Oberpfalz als "das Armenhaus Bayerns" bezeichnet hatte. Freilich, er hatte gute Gründe für seinen Einwurf: Drei Jahre nach dem Kriegsende war die wirtschaftliche Situation in Ostbayern desolat. Die kargen Böden und die miserablen Lebensbedingungen hatten schon im 19. Jahrhundert die Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Lieber suchten sie ihr Glück in den Städten, besonders in München, noch mehr aber wanderten nach Nordamerika aus.

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