Oskar Lafontaine über Hans-Dietrich Genscher:"Ein klassisches Schlitzohr"

Lob aus dem Saarland: Linkspolitiker Oskar Lafontaine erinnert sich zum 85. Geburtstag Hans-Dietrich Genschers an Gespräche in respektvoller Atmosphäre - und zollt dem Liberalen Anerkennung für seine Außenpolitik.

In seiner Amtszeit als saarländischer Ministerpräsident und SPD-Spitzenpolitiker traf sich Oskar Lafontaine immer mal wieder mit dem damaligen FDP-Chef und Vizekanzler Hans-Dietrich Genscher für Gespräche unter vier Augen.

Feier zur Deutschen Einheit am 3. Oktob er 1990, u.a. mit Außenminister Hans-Dietrich Genscher, Altkanzler Willy Brandt und dem SPD-Kanzlerkandidaten Oskar Lafontaine

Feier zur Deutschen Einheit am 3. Oktob er 1990, u.a. mit Außenminister Hans-Dietrich Genscher, Altkanzler Willy Brandt und dem SPD-Kanzlerkandidaten Oskar Lafontaine

(Foto: Reuters)

Die Begegnungen, die inzwischen teilweise mehr als 25 Jahre zurückliegen, hat der heutige Linken-Politiker in positiver Erinnerung: Lafontaine befindet sich zwar gerade im saarländischen Landtagswahlkampf, doch über den liberalen Übervater Genscher weiß er nur Gutes zu berichten.

"Hans-Dietrich Genscher hat auch als Helmut Kohls Vizekanzler die Tür zur SPD stets offen gehalten. Immer wieder führten wir Gespräche in guter und respektvoller Atmosphäre. Besonders hoch rechne ich ihm an, dafür gesorgt zu haben, dass Willy Brandts Ost- und Entspannungspolitik auch nach dem Regierungswechsel 1982 fortgesetzt wurde.

Ich schätze ihn damals wie heute. Genscher war und ist ein klassisches Schlitzohr".

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