OPCW:Syrien präsentiert Plan zur Zerstörung von C-Waffen

Damaskus setzt weiter auf Kooperation: Die syrische Regierung hat den Kontrolleuren zufolge detaillierte Überlegungen vorgelegt, wie sie ihr Chemiewaffen-Arsenals vernichten will - bereits mehrere Tage vor der Deadline.

Die syrische Führung hat den verlangten detaillierten Plan zur Zerstörung ihres Chemiewaffenarsenals fristgerecht vorgelegt. Wie die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) am Sonntag im niederländischen Den Haag mitteilte, wurde die Ausarbeitung bereits am Donnerstag eingereicht. Die von der OPCW gesetzte Frist zur Vorlage lief erst am heutigen Sonntag ab. Es sei nun möglich, "Pläne zur systematischen und vollständigen Zerstörung" des syrischen Giftgases zu erarbeiten, teilte die OPCW weiter mit.

Bis Mitte November werde die Organisation nun Zieldaten für die Zerstörung einzelner Bestände festlegen. Der UN-Sicherheitsrat, in dem der Westen lange den Syrien-Unterstützern Russland und China gegenüberstand, hatte sich mit Syriens Führung auf eine Zerstörung der Chemiewaffen geeinigt. Experten inspizieren derzeit Lagerstätten in dem Bürgerkriegsland und bereiten die Zerstörung vor.

Islamisten wollen Friedenskonferenz boykottieren

Unterdessen kündigten 19 islamistische Rebellengruppen in Syrien einen Boykott der für Ende November geplanten internationalen Friedenskonferenz im schweizerischen Genf an. In einer Videobotschaft vom Samstag hieß es, die Konferenz sei "nicht im Sinn des Volks oder der Revolution". Wer an der Konferenz teilnehme, werde sich später "vor unseren Gerichten verantworten" müssen, hieß es in der Mitteilung.

Die Friedenskonferenz soll am 23. November beginnen und Vertreter der syrischen Bürgerkriegsparteien an einen Tisch bringen, um über einen politischen Ausweg aus dem Konflikt zu verhandeln. Die Syrische Nationale Koalition, der Dachverband der gemäßigteren Opposition, will Anfang November entscheiden, ob sie teilnimmt. Was eine Teilnahme von Vertretern der syrischen Führung an der Konferenz betrifft, heißt es bislang, Damaskus werde nicht mit Aufständischen verhandeln.

Der Syrien-Sondergesandte von Vereinten Nationen und Arabischer Liga, Lakhdar Brahimi, wird am Montag in Damaskus erwartet. Dort solle über die internationale Friedenskonferenz verhandelt werden, sagte ein Vertreter der syrischen Führung der Nachrichtenagentur AFP. Brahimi befindet sich seit mehreren Tagen auf Reisen in der Region.

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