Österreich:Abrechnung in sechs Minuten

Der Schriftsteller Michael Köhlmeier kritisiert in einer Gedenkrede für die NS-Opfer die rechte Regierung - und provoziert einen heftigen Streit.

Von Peter Münch, Wien

Leipziger Buchmesse

Schriftsteller Michael Köhlmeier kritisierte Regierungspolitiker.

(Foto: Jan Woitas/dpa)

Die ersten Tage im Mai sind auch in Österreich Tage der Erinnerung: an das Kriegsende vor 73 Jahren, an die Verbrechen der Nationalsozialisten, an Opfer und an Täter. In diesem Geist hat sich am Sonntagmorgen vor dem vom Bildhauer Alfred Hrdlicka geschaffenen Mahnmal gegen Krieg und Faschismus an der Albertina in Wien die gesamte Staatsspitze zur Kranzniederlegung versammelt. Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat eine mahnende Rede gehalten, auch Bundeskanzler Sebastian Kurz und sein Vize Heinz-Christian Strache sind zu Wort gekommen. Angemessen ernst und nachdenklich ist die Stimmung gewesen - doch aus dem Hintergrund dröhnt lautes Poltern. Denn mitten hinein in die Tage des Erinnerns ist ein höchst aktueller Streit geplatzt, den der Schriftsteller Michael Köhlmeier mit einer nur sechs Minuten langen Rede bei der Gedenkfeier von Nationalrat und Bundesrat provoziert hat.

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