"Occupy Wall Street"-Proteste:Tausende demonstrieren in Oakland

Am Hafen ging gar nichts mehr: Im kalifornischen Oakland haben Tausende gegen die Macht der Banken protestiert und den Verkehr lahmgelegt. Die Demonstration verlief überwiegend friedlich.

"Stand up Oakland": Dieser Parole sind im kalifornischen Oakland Tausende gefolgt und an diesem Mittwoch gegen die Macht der Banken auf die Straße gegangen. Der Protestzug der Kapitalismus-Kritiker blockierte den Hafen der Millionenstadt und legte dort den Verkehr lahm, wie der San Francisco Chronicle berichtete.

Tausende Menschen blockierten den Hafen von Oakland. (Foto: AP)

Ein Sprecher der Hafenbehörde sagte, der Betrieb stehe still. Die Gruppe "Occupy Oakland" hatten zu einem Streik aufgerufen, an dem sich nach Schätzungen der Polizei etwa 7000 Menschen beteiligten, darunter viele Lehrer und städtische Angestellte. "Es gehört zu unserer Bürgerpflicht, die Redefreiheit zu verteidigen und uns für die 99 Prozent einzusetzen", sagte ein Demonstrant dem San Francisco Chronicle.

Die Aktion der Anti-Wall-Street-Bewegung lief überwiegend friedlich ab. Nur eine kleine Gruppe von Demonstranten habe randaliert und Sachschaden angerichtet, sagte Oaklands Bürgermeisterin Jean Quan. An einigen Gebäuden, darunter Banken und Geschäften, seien Scheiben eingeschlagen worden.

Eine Woche zuvor war es bei Anti-Banken-Protesten in Oakland zu schweren Zwischenfällen und Dutzenden Festnahmen gekommen. Unter Einsatz von Tränengas hatte die Polizei ein Zeltlager in der Innenstadt räumen lassen. Dabei war ein Demonstrant schwer verletzt worden. Die Stadtverwaltung hatte sich zuvor über sanitäre Probleme, angeblichen Drogenmissbrauch und Ausschreitungen in dem Protest-Camp beschwert.

In New York, Los Angeles und anderen Städten waren Solidaritätskundgebungen mit Oakland geplant. Die Bewegung "Occupy Wall Street" ("Besetzt die Wall Street") hatte im September in New York ihren Ausgang genommen und sich auf andere Städte ausgeweitet. Die Menschen wollen die Macht der Banken brechen, verlangen höhere Steuern für Reiche und Verbesserungen im Sozialsystem.

© sueddeutsche.de/dpa/dapd/anbo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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