Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt am Main:SPD-Kandidat Feldmann wird Nachfolger von Petra Roth

Überraschung in Frankfurt: SPD-Politiker Peter Feldmann setzt sich bei der Stichwahl in Frankfurt am Main gegen Hessens CDU-Innenminister Boris Rhein durch. Damit geht das Amt des Oberbürgermeisters nach 17 Jahren wieder an die Sozialdemokraten - und auch in Mainz sind sie erfolgreich.

"Das ist eine fette, fette Überraschung, auf jeden Fall", sagt Peter Feldmann. Der SPD-Mann hat die Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt am Main überraschend gewonnen und wird Nachfolger der CDU-Politikerin Petra Roth, die das Amt vorzeitig aufgegeben hatte.

Feldmann erhielt am Sonntag in der Stichwahl 57,4 Prozent der Stimmen und setzte sich damit klar gegen den CDU-Kandidaten Boris Rhein durch, der als Favorit galt, aber nur auf 42,6 Prozent kam. Damit ist es Feldmann gelungen, nach 17 Jahren den OB-Posten in der größten hessischen Stadt für die SPD zurückzugewinnen.

"Dass ein Sozi endlich mal wieder eine 4 vor dem Komma erreicht, wäre für Frankfurt schon eine Revolution." Dabei kannte noch vor wenigen Wochen kaum einer in der Stadt den 53-jährigen Stadtverordneten. Mit sozialpolitischen Themen und intensiver Kontaktpflege in den Stadtteilen ist es ihm aber gelungen, die einstige Hochburg der SPD wieder zu erobern. Jetzt muss der Betriebswirt und Politologe sein politisches Geschick beweisen: Das schwarz-grüne Magistratsbündnis gilt als stabil und erfolgreich. Die SPD ist nur drittstärkste Kraft in der Stadtverordnetenversammlung, die nächste Kommunalwahl erst 2016.

Feldmann will - anders als die CDU - die Gewerbesteuer erhöhen und eine Bettensteuer einführen. Er will auch mit Hilfe des Umlands mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen. Die Kinderarmut müsse halbiert und Stadtteilzentren für alte Menschen eingerichtet werden, hatte er im Wahlkampf angekündigt. Auch für die Menschen im Süden der Stadt, die unter dem Fluglärm leiden, will sich der Flughafenausbau-Befürworter einsetzen. Feldmann sieht sich nach eigener Aussage als arbeitenden Oberbürgermeister und weniger als repräsentierenden. Er werde selten auf Bällen zu sehen sein. "Dafür wird das Licht im Rathaus oft lange an sein."

SPD siegt auch bei OB-Wahl in Mainz

Auch in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz war die SPD bei einer OB-Stichwahl am Sonntag erfolgreich. Hier siegte Michael Ebling. Der rheinland-pfälzische Bildungsstaatssekretär setzte sich deutlich gegen den Grünen-Politiker Günter Beck durch.

Ebling erhielt nach Angaben der Stadt 58,2 Prozent der Stimmen, Beck kam auf 41,8 Prozent. Damit bleibt der Chefsessel im Mainzer Rathaus auch nach 63 Jahren weiterhin in SPD-Hand. Die Wahlbeteiligung in Mainz lag allerdings bei nur 34,3 Prozent.

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