Atomstreit:Obama verteidigt Atomgespräche mit Iran

US-Präsident Barack Obama wehrt sich gegen den Vorwurf Israels, Iran mit der Vereinbarung neuer Atomgespräche ein Geschenk gemacht zu haben. Für den Fall, dass es in den Gesprächen nicht zu Fortschritten kommt, drohte er schwere Sanktionen an.

U.S. President Obama speaks during a joint news conference with Colombia's President Santos after their meeting at Casa de Huespedes during the Summit of the Americas in Cartagena

US-Präsident Barack Obama wehrt sich gegen Kritik an seinem Vorgehen im Atomstreit mit Iran.

(Foto: REUTERS)

US-Präsident Barack Obama hat seine Bemühungen um eine diplomatische Lösung des Atomstreits mit Iran verteidigt. Es sei keinesfalls richtig, dass Iran in den jüngsten Gesprächen Geschenke gemacht worden seien, erklärte Obama zum Abschluss des Amerika-Gipfels in Kolumbien. Das Land werde im Gegenteil mit den schwersten Sanktionen belegt, wenn es in den Gesprächen nicht zu Fortschritten komme.

"Die Uhr tickt", sagte Obama an Teheran gewandt. In einer Pressekonferenz verkündete er, er habe Iran und den Verhandlungspartnern klargemacht, dass die Gespräche sich nicht unendlich hinziehen könnten.

Nach mehr als einem Jahr hatte Iran am Samstag wieder über das umstrittene Atomprogramm verhandelt. Es wurde für den 23. Mai ein neues Treffen in Bagdad verabredet. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kritisierte die lange Dauer der Verhandlungspause und bezeichnete sie als Geschenk für Teheran.

Der iranische Außenminister Ali Akbar Salehi rief unterdessen die Weltmächte zu einem Ablaufplan für die weiteren Verhandlungen auf. "Experten beider Seiten sollten einen Fahrplan zusammenstellen, um die Schritte vor dem Treffen im kommenden Monat in Bagdad abzuklären und den Beginn eines Prozesses der Vertrauensbildung schon zu ermöglichen", zitierte die iranische Nachrichtenagentur Fars den Minister.

Iran wird verdächtigt, unter dem Vorwand der Energieerzeugung an Atomwaffen zu arbeiten. Die Führung in Teheran bestreitet dies. Die bislang letzten Gespräche waren im Januar 2011 gescheitert, als sich beide Seiten nicht einmal auf eine Tagesordnung einigen konnten.

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