Erster Tag im NSU-Prozess:Richter unterbrechen NSU-Prozess bis 14. Mai

Der erste Prozesstag gegen die mutmaßliche NSU-Terroristin Beate Zschäpe und vier weitere Angeklagte beginnt mit Befangenheitsanträgen - und endet mit einer mehrtägigen Verschiebung. Zuvor hatten die Verteidiger von Zschäpe und dem mutmaßlichen NSU-Unterstützer Ralf Wohlleben die Richter attackiert.

Der erste Prozesstag zum Nachlesen im SZ-Newsblog.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Prozess wird bis zum 14. Mai unterbrochen: Der Prozess vor dem Oberlandesgericht in München begann schleppend und wurde mehrfach unterbrochen. Die Verteidiger von Beate Zschäpe und dem mutmaßlichen NSU-Unterstützer Ralf Wohlleben stellten Befangenheitsanträge gegen einige der Richter. Bis darüber entschieden ist, wird der Prozess vertagt. Insgesamt könnte der NSU-Prozess zweieinhalb Jahre dauern. Drei Mal pro Woche soll ganztags verhandelt werden, mehr als 600 Zeugen werden gehört. Wichtige Details zum Prozess stehen in diesem SZ.de-Artikel.
  • Beate Zschäpes Auftritt vor Gericht: Gegen 8:30 Uhr erreichte der Gefangenentransporter mit der Angeklagten das Gerichtsgebäude. Knapp 13 Jahre nach dem ersten Mord der rechtsextremen Terrororganisation Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) wird der 38-Jährigen der Prozess gemacht. Ihr wird unter anderem Mittäterschaft bei zehn NSU-Morden vorgeworfen. Zschäpe schwieg vor Gericht und wandte der Richterbank den Rücken zu. Mehrere Opferanwälte hatten den Eindruck, sie habe den Auftritt genossen. Vor Gericht müssen sich neben Wohlleben drei weitere Männer verantworten, die den NSU unterstützt haben sollen.
  • Proteste vor dem Gericht: Es kommt zu Rangeleien der Polizei mit aufgebrachten Demonstranten, Oberbürgermeister Christian Ude versucht zu beschwichtigen.
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Ralf Wohlleben, der als Komplize von Beate Zschäpe angeklagt ist, vor dem Beginn des NSU-Prozesses

(Foto: AFP)

Aus dem Gerichtsgebäude berichten Tanjev Schultz und Anna Fischhaber, im Saal sitzt Annette Ramelsberger. Sebastian Krass und Beate Wild beobachten das Geschehen rund um das OLG. Ansprechpartner in der Redaktion sind Vanessa Steinmetz, Matthias Kolb und Michael König. Deniz Aykanat verfolgt die Berichterstattung der türkischen Medien, Karoline Meta Beisel berät in juristischen Fragen.

Die Süddeutsche Zeitung hat die Tatorte besucht und zeigt sie in einer interaktiven Grafik. Eine Übersicht über die Protagonisten des Prozesses finden Sie hier.

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