NSU-Ausschuss in Wiesbaden:Schwere Anschuldigungen gegen Bouffier

Volker Bouffier vor NSU-Untersuchungsausschuss

Volker Bouffier am Montag im Wiesbadener Landtag. Im Jahr 2006 ermordete der NSU einen Internetcafé-Betreiber, Bouffier war damals Innenminister.

(Foto: Boris Roessler/dpa)

Hessens Ministerpräsident muss sich von den Landtagsabgeordneten fragen lassen, ob er seinerzeit Ermittlungen behindert hat.

Von Susanne Höll, Wiesbaden

Seit nunmehr gut zwei Jahren versucht ein Untersuchungsausschuss des hessischen Landtages offene Fragen und Ungereimtheiten im Fall des Kasseler Internetcafé-Betreibers Halit Yozgat zu klären, der am 5. April 2006 von dem rechtsterroristischen NSU erschossen worden ist. Sensationelle Neuigkeiten hat das Gremium bislang nicht zutage gefördert, dafür gab es zwischenzeitlich Streit zwischen den Vertretern der Regierungsparteien und der Opposition. Das öffentliche Interesse am Ausschuss ließ nach. Am Mittwoch aber war der Andrang groß: Der Chef der schwarz-grünen Regierung, Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU), sagte aus. Zur Zeit des aus mancherlei Sicht eigentümlichen Mordes in Kassel war er Innenminister des Landes und für einige bis heute hoch umstrittene Entscheidungen bei den Mordermittlungen verantwortlich.

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