NSA-Spionage:US-Kongress stimmt für Geheimdienstreform

  • Der US-Kongress hat eine Reform der Datensammlung durch den Geheimdienst NSA verabschiedet.
  • Ein Teil des umstrittenen Anti-Terror-Gesetzes "Patriot Act" wird nun durch den "USA Freedom Act" ersetzt.
  • Das Gesetz beendet die massenhafte Sammlung von US-Telefonverbindungsdaten durch die NSA. An den umstrittenen Spähaktivitäten im Ausland ändert dies nichts.

Senat stimmt Reform der NSA-Spähgesetze zu

Der US-Kongress hat die von Präsident Barack Obama unterstützte Geheimdienstreform doch noch verabschiedet. Der Senat stimmte mit 67 zu 32 Stimmen für den sogenannten "USA Freedom Act", der vor kurzem bereits das Repräsentantenhaus passiert hatte. Präsident Barack Obama hatte bereits angekündigt, das Gesetz zu unterzeichnen.

Das Gesetz beendet die massenhafte Sammlung von US-Telefonverbindungsdaten durch den Geheimdienst NSA. Die Daten werden künftig bei den Telefongesellschaften gespeichert, die NSA erhält unter bestimmten Bedingungen Zugriff. Das Repräsentantenhaus hatte vor knapp drei Wochen mit einer breiten Mehrheit für das Vorhaben gestimmt. An den umstrittenen Spähaktivitäten im Ausland ändert die Reform aber nichts - die entsprechende Passage des Gesetzes läuft erst 2017 aus.

NSA-Überwachungsprogramm Patriot Act
:Rand Paul geht es um mehr als Symbolik

Seinetwegen werden Teile des NSA-Spähprogramms ausgesetzt: Der Republikaner Rand Paul kämpft aus Überzeugung gegen die "Tyrannei" des Staats und will sich als Präsidentschaftskandidat profilieren. Die Debatte über Sicherheit und Bürgerrechte hat er dauerhaft verändert.

Analyse von Matthias Kolb

Streit bei den Republikanern

Der Freedom Act wurde bereits seit Anfang 2014 im Kongress diskutiert. Zuletzt hatte ein politischer Streit innerhalb der republikanischen Partei über die Datensammelwut der NSA im Anti-Terror-Kampf dazu geführt, dass die Späh-Erlaubnis in der Nacht zum vergangenen Montag auslief. Das entsprechende Gesetz, der Patriot Act, hätte spätestens bis Sonntag um Mitternacht (Ortszeit) verlängert werden müssen. Der Geheimdienst stellte deshalb die Sammlung der Verbindungsdaten vorübergehend ein.

© SZ.de/dpa/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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