NS-Prozess:Meine Schuld

Oskar Gröning sagt, es tue ihm "aufrichtig leid", was er in Auschwitz getan habe. Aber es gibt keine Worte für das Unfassbare.

Von Hans Holzhaider

Auf seltsame Weise ist die Stadt Lüneburg mit der Geschichte der strafrechtlichen Verfolgung von nationalsozialistischen Gewaltverbrechen verknüpft. Vom 17. September bis zum 17. November 1945 verhandelte in einer Turnhalle in Lüneburg ein britisches Militärgericht gegen 45 Mitglieder des Lagerpersonals im Konzentrationslager Bergen-Belsen, darunter auch dessen letzten Kommandanten Josef Kramer, den die Briten die "Bestie von Bergen-Belsen" nannten. Es war der erste Prozess gegen NS-Täter auf deutschem Boden. Von Mai bis Dezember 1944 war Kramer Kommandant des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Das war die Zeit, in der 437 000 ungarische Juden nach Auschwitz verschleppt wurden, von denen etwa 320 000 unmittelbar nach ihrer Ankunft in den Gaskammern starben. Kramer wurde in Lüneburg zum Tode verurteilt; am 13. Dezember 1945 wurde er in Hameln gehängt. Er war 39 Jahre alt.

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