Nordkoreas Machthaber auf Propaganda-Tour:Wie der Kim, so der Kim

Sein Vater Kim Jong Il machte sich lächerlich, weil er auf Propaganda-Fotos mit immer gleicher Pose die Vorzüge Nordkoreas anpries. Jetzt regiert Kim Jong Un in dem abgeschotteten Staat. Und siehe da: Auch der Juniordiktator kann auf Dinge zeigen. Und soll sogar Soldaten zum Weinen gebracht haben.

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Kim Jong-un the North Korean army's No. 169 unit

Quelle: dpa

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Sein Vater Kim Jong Il machte sich lächerlich, weil er auf Propaganda-Fotos mit immer gleicher Pose die Vorzüge Nordkoreas anpries. Jetzt regiert Kim Jong Un in dem abgeschotteten Staat. Und siehe da: Auch der Juniordiktator kann auf Dinge zeigen. Und soll sogar Soldaten zum Weinen gebracht haben.

Der verstorbene nordkoreanische Diktator Kim Jong Il war dafür bekannt, dass er sich gerne beim Dinge-Anschauen ablichten ließ (Beispiele liefert der Blog "looking at things"). Sein Sohn und Nachfolger Kim Jong Un tritt nun in seine Fußstapfen: Beim Besuch der 169. Einheit der Koreanischen Volksarmee mustert er äußerst interessiert eine Gitarre. Ja, eine Gitarre.

Kim Jong-un the North Korean army's No. 169 unit

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Auch die Truppenverpflegung weckt offenbar sein Interesse. Während es beim Militär ausreichend Nahrung gibt, leidet ein großer Teil der nordkoreanischen Bevölkerung Hunger. Vermutlich wird sich daran so schnell nichts ändern. Auch unter Kim Jong Un steht die Armee an allererster Stelle.

Kim Jong-un the North Korean army's No. 169 unit

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Der junge Diktator kann auch anders: Während sich Kim Jong Un wie sein Vater bisher eher diktatorisch-stoisch präsentierte, zeigt er sich bei der Truppen-Stippvisite überraschend von der lässigen Seite. Wem er sein Lächeln schenkt, ist nicht bekannt.

Kim Jong-un inspiziert Panzerdivision

Quelle: dpa

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Die Soldaten hätten ihn "enthusiastisch mit Tränen der Rührung" begrüßt, berichten staatliche Medien. Kim Jong Un hat nach dem Tod seines Vaters Kim Jong Il am 17. Dezember die politische Führung des stalinistischen Staates übernommen.

Kim Jong-un the North Korean army's No. 169 unit

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Der neue Führer habe die Militäreinheit besucht, wie es "der Vater getan hätte", berichtet die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Denkt man sich Sonnenbrille und eine andere Frisur hinzu, kommt Kim Jong Un dem entschlafenen "Geliebten Führer" zumindest optisch tatsächlich nahe.

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Quelle: AP

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Während Kim Jong Un Karriere als Diktator macht, versucht sich sein Halbbruder Kim Jong Nam als Autor. Der japanische Journalist Yoji Gomi zitiert ihn in seinem gerade herausgekommenen Buch Mein Vater, Kim Jong Il, und ich mit der Befürchtung, das kommunistische Regime könne ohne Reformen zusammenbrechen. Dem neuen Herrscher Nordkoreas spricht er jegliche Macht ab.

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Quelle: AFP

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Allerdings lebt Kim Jong Nam nicht mehr in Nordkorea, sondern in Macao und China. Er war in Ungnade gefallen, als er 2001 versucht hatte, mit einem gefälschten Pass nach Japan zu reisen. Deshalb darf jetzt sein Halbbruder Kim Jong Un als neuer Diktator auf Dinge zeigen.

© Süddeutsche.de/afp/dapd/rai/liv/mikö/holz
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