Nordkorea-Sanktionen:Kim Jong-un will Trump "auf jeden Fall mit Feuer bändigen"

Nordkorea-Sanktionen: Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un (Bild vom September 2017).

Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un (Bild vom September 2017).

(Foto: AFP)
  • Kim Jong-un reagiert seinerseits mit Provokationen auf die UN-Rede von US-Präsident Donald Trump.
  • Nordkoreas Außenminister drohte damit, eine Wasserstoffbombe im Pazifik zu zünden.
  • Nach den USA haben auch Vertreter der EU angekündigt, ihre Strafmaßnahmen gegen Nordkorea auszuweiten.

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un will US-Präsident Donald Trump für dessen Drohungen gegen Pjöngjang "teuer bezahlen" lassen. "Ich werde den geisteskranken, dementen US-Greis gewiss und auf jeden Fall mit Feuer bändigen", zitierte ihn die nordkoreanische Staatsagentur KCNA, wie die südkoreanische Agentur Yonhap berichtete. Der nordkoreanische Außenminister Ri Yong-ho drohte zudem damit, eine Wasserstoffbombe im Pazifik zu zünden.

US-Präsident Trump hatte am Dienstag bei der UN-Vollversammlung in New York gedroht, Nordkorea bei einem Angriff "total zu zerstören". Das Atomprogramm des Landes stellte er als Gefahr für die ganze Welt dar. Der US-Präsident fügte allerdings hinzu, dass ein Militärangriff "hoffentlich nicht notwendig sein wird", und rief die Weltgemeinschaft zur Geschlossenheit gegenüber Nordkorea auf.

Die USA hatten deshalb am Donnerstag neue, harte Sanktionen gegen das ostasiatische Land verkündet. Die Strafmaßnahmen der USA zielen darauf ab, jeglichen Handel mit Nordkorea zu unterbinden. Die USA versuchen, eine internationale Allianz zur Isolierung Nordkoreas zu schmieden. Bislang hatten sich insbesondere Russland und China aber auch die Europäische Union gegen noch schärfere Sanktionen gestellt.

EU will Sanktionen ausweiten

Die EU will allerdings nun ebenfalls die Strafmaßnahmen ausweiten. Darauf hätten sich die für Sicherheitsfragen zuständigen EU-Botschafter am Abend geeinigt, hieß es aus EU-Diplomatenkreisen. Die Außenminister der EU-Staaten sollen die neuen Sanktionen den Berichten noch im Oktober verabschieden.

Im Detail soll es bei den Strafmaßnahmen um ein Verbot von Investitionen in Nordkorea gehen. Dieses soll für sämtliche Wirtschaftszweige gelten. Auch Ölausfuhren in das Land sollen künftig untersagt werden. Zudem sollen Einreiseverbote und Kontosperren für weitere nordkoreanische Personen, Organisationen und Unternehmen verhängt werden.

Die neuen US-Sanktionen dürften vor allem China betreffen, den wichtigsten Handelspartner des nordkoreanischen Regimes. Wie die Regierung in Peking zu Trumps neuesten Sanktionen steht, ist noch nicht klar. Bislang hatten die Chinesen eine noch stärkere Ausweitung der Sanktionen verhindern wollen. Nun sagte Trump, er habe den chinesischen Präsidenten Xi auf seiner Seite. Der habe der chinesischen Zentralbank aufgetragen, alle Banken aufzufordern, Geschäfte mit Nordkorea zu stoppen. Eine Bestätigung aus China gibt es dazu bislang nicht.

Eine "bösartige" Blockade, die vor allem Kinder treffe

Nordkorea hat die Sanktionen der internationalen Gemeinschaft wiederholt scharf kritisiert und deren Rechtmäßigkeit in Frage gestellt. So sagte Nordkoreas Botschafter am Vormittag im Büro der Vereinten Nationen in Genf: "Die andauernde und bösartige Blockade" sei "eine ernste Gefahr für das Überleben unserer Kinder". Unter anderem erschwerten die Strafmaßnahmen die Produktion von Nahrungsmitteln.

Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un blieb der UN-Generaldebatte wie im vergangenen Jahr fern. Am Freitag wird dort eine Rede von dessen Außenminister Ri Yong-ho erwartet.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: