Nordkorea:Test, Test, Test

Es wird Zeit, dass die USA und China miteinander reden.

Von Stefan Kornelius

Jeder nordkoreanische Raketentest ist mit politischen Botschaften verknüpft. Diesmal verkündete die Nachrichtensprecherin in Pjöngjang eine besonders rätselhafte Mitteilung: Das Programm der Raketenentwicklung sei nun beendet. Nordkorea behauptet also, es könne einen nuklearen Sprengkopf weit in die USA (und auch Europa) hineinschießen. Aber: Stimmt das? Und wenn nicht: Was bedeutet diese seltsame Botschaft dann?

Alle technischen Indizien lassen daran zweifeln, dass Nordkorea seine Nuklearsprengköpfe wirklich so weit transportieren kann. Aber darauf kommt es nicht an. Das Land wird weiter Fortschritte bei der Raketenentwicklung machen. Irgendwann wird es sein Ziel erreicht haben. Das Regime ist sich dessen so sicher, dass diesmal eine andere Botschaft verkündet wurde: Wir nähern uns dem Punkt, wo wir politisch verhandeln können.

Das eigentliche Ziel ist die Unantastbarkeit und damit das Eingeständnis der USA und auch Chinas, dass Nordkorea als Nuklearmacht zu respektieren ist. Die Bombe ist dabei nicht verhandelbar. Kim Jong-un wird sein Atomarsenal niemals aufgeben. Aber er wird sich auf andere Geschäfte einlassen, weil die innere Situation des Landes das erzwingt. Die USA und China, die in Nordkorea beide Feindstatus genießen, wären gut beraten, sich im Vertrauen über die Zeit nach den Tests abzustimmen.

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