Nordkorea:Geruchlos und extrem tödlich

Der Bruder des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-un starb an einer Vergiftung mit dem Nervengas VX. Damit deutet alles auf Pjöngjang als Drahtzieher.

Von Christoph Neidhart und Kai Strittmatter, Peking/Tokio

Kim Jong-nam, der Halbbruder des nordkoreanischen Diktators, ist mit VX ermordet worden, einem potenten Nervengift, das die UN als Massenvernichtungswaffe klassieren. Wie die Polizei am Freitag in Kuala Lumpur bekannt gab, fand sie im Gesicht von Kims Leiche Spuren des dickflüssigen, geruchlosen Giftes, von dem zehn bis 50 Milligramm genügen, um einen Menschen zu töten. Die Internationale Chemiewaffen-Konvention von 1993 verbietet Besitz und Lagerung von mehr als 100 Gramm von VX. Pjöngjang aber hat diese Konvention nie unterzeichnet. Nach Angaben des südkoreanischen Verteidigungsministers soll der Norden über 2500 bis 5000 Tonnen verschiedener Chemiewaffen besitzen, vor allem VX und Sarin.

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