Nordkorea:Geladen und entsichert - Trump droht Nordkorea mit Militärschlag

U.S. President Trump speaks to reporters at his golf estate in Bedminster, New Jersey

Trump droht Nordkorea. Eine militärische Lösung sei jetzt vollständig vorbereitet.

(Foto: REUTERS)
  • Donald Trump droht im Konflikt mit Nordkorea mit militärischen Schritten.
  • Falls das Land unklug agiere, seien die USA "vollständig vorbereitet".
  • Am Donnerstag hatte Trump gesagt, sein bisheriger Umgang mit Nordkorea sei "vielleicht nicht hart genug" gewesen.

US-Präsident Donald Trump hat im Konflikt mit Nordkorea mit einer militärischen Schritten gedroht. Für den Fall, dass Nordkorea unklug agiere, hätten die USA "die militärischen Lösungen nun vollständig vorbereitet", schrieb Trump auf Twitter. Die amerikanischen Waffen seien "locked and loaded".

"Hoffentlich findet Kim Jong Un einen anderen Weg", fügte er mit Blick auf den nordkoreanischen Machthaber hinzu. Washington und Pjöngjang hatten die gegenseitigen Drohungen zuletzt nach einem nordkoreanischen Raketentest Ende Juli immer weiter verschärft.

Nachdem bekannt geworden war, dass Nordkorea wohl in der Lage ist, seine Raketen mit Miniatur-Atomsprengköpfen zu bestücken, hatte Trump am Dienstag zunächst gedroht, die USA würden "mit Feuer und Zorn" auf weitere Provokationen reagieren. Die Reaktion aus Pjöngjang auf diese martialischen Worte ließ nicht lange auf sich warten: Am Mittwoch drohte Nordkorea mit einem Angriff auf die US-Pazifikinsel Guam.

Am Donnerstag legte Trump nach und erklärte, die Warnung vom Tag zuvor sei "vielleicht nicht hart genug gewesen". Und mehr noch: Sollte Nordkorea die USA oder seine Verbündeten angreifen, sollte das Land "sehr, sehr nervös sein". Denn dann würden dort "Dinge passieren, die sie nie für möglich gehalten hätten". Es sei an der Zeit, dass jemand "für die Menschen in den Vereinigten Staaten eintritt", betonte er.

Der Ausdruck "locked and loaded" (wörtlich: "gesichert und geladen", im deutschen Sprachgebrauch "geladen und entsichert") geht auf den amerikanischen Actionhelden John Wayne zurück. Der Satz beschreibt den Vorgang des Nachladens eines leeren Gewehrs der von Wayne in seinen Filmen genutzten Bauart. Zunächst muss die Waffe gesichert werden, erst dann lässt sich die Munition einsetzen. Die Waffe ist dann schussbereit.

Trotz der verbalen Eskalation gehen Experten nicht von einer akuten Kriegsgefahr aus. Die New York Times schreibt, es gebe keinerlei Hinweise auf eine Truppenmobilisierung. Zuletzt hatte auch US-Verteidigungsminister James Mattis betont, die USA zögen weiterhin eine diplomatische Lösung vor.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat als Reaktion auf Trumps jüngste Äußerung vor einem Einsatz des Militärs gewarnt. "Ich sehe keine militärische Lösung des Konfliktes". Deutschland werde sich weiterhin um nichtmilitärische Lösungsmöglichkeiten bemühen, sagte sie am Rande einer Pressekonferenz in Berlin. Einen Militärschlag halte sie "nicht für geboten."

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