Nigeria:Tote bei Anschlägen auf christliches Stadtviertel

Mehrere Menschen sind bei Bombenexplosionen in der nordnigerianischen Stadt Kano in den Tod gerissen worden. Offenbar in einem vor allem von Christen bewohnten Stadtteil. Vermutlich steckt dahinter die islamistische Sekte Boko Haram.

Bei mehreren Bombenexplosionen in der nordnigerianischen Stadt Kano sind am Montagabend Berichten zufolge bis zu 20 Menschen ums Leben gekommen. Viele weitere seien verletzt worden, berichteten Augenzeugen dem Fernsehsender Channels. Die Polizei bestätigte sechs Tote. Bei den Opfern handele es sich um Besucher einer Bar im Stadtteil Sabongari, sagte der Polizeichef des Bundesstaates Kano, Alhaji Musa Daura, der Nachrichtenagentur NAN.

Sechs weitere Menschen seien verletzt worden, als ein Sprengsatz in dem Lokal explodiert sei. NAN berichtete von weiteren Explosionen, die die Stadt nach dem muslimischen Fastenbrechen erschüttert hätten. Vereinzelt seien auch Schusswechsel zu hören gewesen. Zunächst bekannte sich niemand zu den Anschlägen, jedoch wurde vermutet, dass die islamistische Sekte Boko Haram dafür verantwortlich ist.

Die Gruppe verübt seit Jahren immer wieder Anschläge vor allem auf Christen im muslimisch geprägten Norden des westafrikanischen Landes. Seit 2009 sind dabei rund 1500 Menschen getötet worden. Die Boko Haram kämpft für einen islamischen Gottesstaat in der Region.

© Süddeutsche.de/REUTERS/dpa/dayk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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