Niger:Selbstmordanschlag auf Uran-Mine

Im westafrikanischen Niger haben zwei Selbstmordattentäter am Donnerstag Anschläge auf ein Fabrikgebäude des französischen Energiekonzerns Areva und auf Kasernen verübt

Im westafrikanischen Niger haben zwei Selbstmordattentäter am Donnerstag Anschläge auf ein Fabrikgebäude des französischen Energiekonzerns Areva und auf Kasernen verübt. Militär- und Unternehmenskreisen zufolge habe es einen Toten gegeben, 13 Menschen seien verletzt worden.

Ein Ziel der Anschläge war eine Uran-Mine des französsichen Konzerns Areva in dem Ort Arlit. Areva verurteilte die Tat als "verabscheuungswürdigen Angriff". Die Täter hätten Autobomben eingesetzt, berichtete der französische Sender RFI. Areva beutet seit fünf Jahrzehnten die Uran-Minen in Niger aus. Von dort stammt ein Großteil des Urans für die Atomkraftwerke in Frankreich. Islamisten hatten nach der französischen Intervention im benachbarten Mali damit gedroht, französische Einrichtungen in der Sahel-Zone anzugreifen.

Nach Angaben des nigrischen Verteidigungsministers Mahamadou Karidjo explodierte zudem ein mit Sprengstoff präpariertes Fahrzeug vor einem Militärcamp in der Stadt Agadez. Die Angreifer seien "ausgeschaltet" worden, sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Aus Militärkreisen verlautete, nach dem Anschlag auf den Stützpunkt in Agadez sei ein Feuergefecht ausgebrochen. Dem Selbstmordattentäter seien weitere Terroristen gefolgt. Die Lage sei inzwischen unter Kontrolle. Westliche Diplomaten sprachen von zehn Toten.

Die Angriffe fanden etwa zur selben Zeit statt. "Er sprengte sich in die Luft und ist die einzige Person, die getötet wurde", sagte ein Areva-Mitarbeiter über den Täter in Arlit. Es gebe einige Verletzte, ein Mensch sei ins Krankenhaus gebracht worden.

Die Regierung in der Hauptstadt Niamey macht die Islamisten der "Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika" (MUJAO) für die Anschläge verantwortlich.

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