Niederlande:Rotterdam: Polizei erhielt "konkreten" Hinweis auf Anschlagspläne

  • In Rotterdam ist am Mittwoch nach Terrorhinweisen ein Konzert der US-Band "Allah-Las" abgesagt worden.
  • Die Polizei in Rotterdam hatte zuvor einen "konkreten" Hinweis der spanischen Polizei zu Anschlagsplänen auf das Konzert bekommen.
  • Ein Mann ist Medienberichten zufolge in der Nacht festgenommen worden.
  • Ein zunächst als verdächtig festgenommener Fahrer eines mit Gasflaschen beladenen Lieferwagens mit spanischen Nummernschildern ist wieder frei.

Die niederländische Polizei hat vor der Konzertabsage in Rotterdam "eine konkrete Information" über einen geplanten Anschlag auf die US-Rockband Allah-Las erhalten. Die Terrorwarnung am Mittwochabend habe auf einem Hinweis der spanischen Polizei beruht, wonach "ein Attentat an diesem Tag, an diesem Ort und auf diese Band verübt werden" sollte, wie Rotterdams Polizeichef Frank Paauw am Donnerstag sagte.

Nach der Absage des Rockkonzerts hatte die niederländische Polizei laut Medienberichten in der Nacht zum Donnerstag einen zweiten Mann festgenommen. Nach Meldungen des öffentlich-rechtlichen Senders NOS wurde der 22-Jährige von Einsatzkräften in seiner Wohnung in der an Belgien grenzenden Provinz Nordbrabant im Zusammenhang mit einer Anschlagsdrohung in Gewahrsam genommen. Sein Haus sei durchsucht worden, der Mann werde im Hinblick auf die Drohung in Rotterdam verhört.

Ein am Vorabend in Rotterdam festgenommener Fahrer eines Lieferwagens mit Gasflaschen ist indes wieder auf freiem Fuß. Der Monteur aus Spanier sei betrunken gewesen. Für die Ladung mit Gasflaschen in seinem Wagen habe er eine nachvollziehbare Erklärung geben können. Bei mehreren Verhören des Spaniers und einer Durchsuchung des Lieferwagen habe sich der Verdacht gegen ihn nicht erhärtet, teilte die Polizei mit. Eine Verbindung zu der Terrorzelle in Spanien, die vergangene Woche 15 Menschen getötet hatte, hatten die Ermittler schon bald nach der Festnahme für unwahrscheinlich erklärt.

Am Mittwochabend war ein Konzert der US-amerikanischen Band "Allah-Las" vor etwa 1000 Zuschauern abgesagt worden, nachdem die Behörden einen Hinweis von der spanischen Polizei bekommen hatten. Es ist nicht die erste Drohung gegen die Band: "Wir erhalten E-Mails von Muslimen, hier in den USA und der ganzen Welt, die sagen, dass sie sich gekränkt fühlten, aber das war absolut nicht unsere Absicht", sagte Frontsänger Miles Michaud dem Guardian vergangenes Jahr in einem Interview. Sie hätten sich für das Wort Allah entschieden, weil sie einen Bandnamen wollten, der heilig klinge, und ihnen sei nicht bewusst gewesen, dass er Anstoß erregen könnte.

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