New York:Metro-Milliarden

Tristesse im Untergrund der Glitzer-Metropole: Ratten flanieren neben den Gleisen, kaum ein Zug fährt pünktlich. Nun saniert New York mit einem Riesenaufwand seinen maroden Nahverkehr.

Von Claus Hulverscheidt

Wer den Mut hat, vom New Yorker Kennedy-Flughafen mit der U-Bahn statt mit dem Taxi in Richtung Manhattan zu starten, kann für ganze 2,75 Dollar noch einmal in die wilde, düstere Vergangenheit der Stadt eintauchen. Etwa am Bahnhof Hoyt-Schermerhorn. Stickig-schwüle Luft empfängt hier den Zeitreisenden, viele der einst weißen Wandkacheln sind zersprungen, die Betondecke hat sich schimmelig-schwarz verfärbt. Kabel hängen von den rostigen Eisenpfeilern herab, zwischen den Gleisen steht Wasser, links und rechts davon flanieren die Ratten. Nicht dass nicht auch andernorts das öffentliche Verkehrsnetz modernisierungsbedürftig wäre, in Berlin oder München etwa. So gewaltig wie in New York aber ist der Investitionsstau wohl nirgends.

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