Die spanische Großbank BBVA wagte eine Schätzung, was das seit Dezember andauernde politische Vakuum das Land gekostet hat. Ihr Ergebnis: 0,8 Prozentpunkte weniger Wachstum und acht Milliarden Euro kleineres Bruttoinlandsprodukt, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung meldete.
Doch nach der Neuwahl am 26. Juni, so versichern die Chefs der großen spanischen Parteien, soll der Stillstand beendet sein. Nur woher nehmen sie ihre Zuversicht? Am veränderten Wählervotum kann es nicht liegen.
Blickt man auf die jüngsten Umfragen (hier gesammelt von El Mundo in einer beeindruckenden Grafik), werden sich bei den Neuwahlen keine klaren Mehrheiten ergeben. Rajoys PP wird wohl ein paar Sitze einbüßen, bleibt aber mit etwa einem Drittel der Parlamentssitze weiterhin stärkste Kraft. Die liberalen Ciudadanos landen wieder auf Platz 4. Ein bemerkenswerter Wandel steht allerdings bei den linken Parteien bevor: Der PSOE kann offenbar seine Position an Platz 2 nicht behaupten, sondern wird von Unidos Podemos überholt. Die Linkspopulisten könnten etwa ein Viertel der Sitze erhalten.
Foto (von links): Mariano Rajoy (PP), Pedro Sánchez (PSOE), Albert Rivera (Ciudadanos) und Pablo Iglesias (Podemos)
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