Neue Initiative:USA wollen Beziehungen zu Pakistan verbessern

Nach diplomatischen Verstimmungen sind die USA bemüht, das Verhältnis zu Pakistan wieder zu normalisieren. Die US-Regierung denkt dabei offenbar über die Wiederaufnahme der Anti-Terror-Hilfe nach. Die Beziehungen zu Pakistan seien äußerst wichtig, sagte US-Außenminister John Kerry.

Nach der jüngsten Kritik an den Drohnenangriffen in Pakistan hat US-Außenminister John Kerry die Bedeutung der Partnerschaft beider Länder betont. Die US-Regierung denkt dabei offenbar über die Wiederaufnahme der Anti-Terror-Hilfe für Pakistan nach, die derzeit ruht. Das Außenministerium habe den Kongress um Zustimmung dafür ersucht, das bestätigte eine Sprecherin des Außenministeriums der Nachrichtenagentur AFP.

Es gehe um Zahlungen von gut 300 Millionen Dollar (219 Millionen Euro) jährlich. Es gebe einen "langfristigen Prozess zur Wiederaufnahme der Hilfen im Rahmen der Sicherheitskooperation, die während der bilateralen Probleme 2011 und 2012 verlangsamt worden war", teilte Ministeriumssprecherin Marie Harf mit.

Deshalb habe das Außenamt dem Kongress im Sommer mitgeteilt, dass es die Hilfszahlungen in diesem Bereich wieder aufnehmen wolle. Die Bekanntgabe erfolgte zeitgleich zum Besuch des pakistanischen Regierungschefs Nawaz Sharif in Washington, der unter anderem mit US-Außenminister John Kerry sprach. "Die Beziehungen zu Pakistan sind äußerst wichtig", sagte Kerry dabei. Pakistan sei unerlässlich für die Stabilität der gesamten Region.

Die Beziehungen zwischen Pakistan und den USA waren lange sehr angespannt. Vor allem die Tötung von Al-Qaida-Chef Osama bin Laden durch ein US-Spezialkommando in Pakistan im Mai 2011 sorgte für Verstimmung in Islamabad, die US-Sicherheitshilfe wurde damals eingestellt. Dauerstreitthema sind zudem die US-Drohnenangriffe auf mutmaßliche Aufständische in Pakistan.

2200 Menschen sterben durch Drohnenangriffe

Die Vereinten Nationen hatten zuletzt wegen der US-Drohnenangriffe in mehreren Ländern Druck auf die Regierung in Washington gemacht. Pakistanische Behörden berichteten den UN demnach, dass es in ihrem Land seit 2004 mindestens 330 Drohnenangriffe gegeben habe. Dabei seien etwa 2200 Menschen getötet und 600 schwer verletzt worden. Mindestens 400 der Todesopfer sollen Zivilisten gewesen sein, weitere 200 müssten als "Nichtkämpfer" betrachtet werden.

Seit Amtsantritt von Sharif im Mai bemühen sich beide Seiten um eine Verbesserung ihrer Beziehungen.

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