Nato:Trump zu Merkel: "Das ist für uns nicht mehr tragbar"

G20-Gipfel in Hamburg

US-Präsident Donald Trump und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beim G-20-Gipfel.

(Foto: dpa)
  • Vor dem Nato-Gipfel kommende Woche in Brüssel hat US-Präsident Trump einige Bündnispartner wegen ihrer Verteidigungsausgaben getadelt.
  • Der New York Times zufolge hat er unter anderem Bundeskanzlerin Merkel einen empörten Brief geschrieben.

US-Präsident Donald Trump kritisiert vor dem Nato-Gipfel in der kommenden Woche Deutschland und andere Bündnispartner. In Briefen an die Verbündeten prangere er diese an, nicht genügend Geld in die eigene Verteidigung zu investieren, schreibt die New York Times am Dienstag auf ihrer Homepage. Diese seien bereits im Juni verschickt worden, unter anderem an Deutschland, Belgien, Norwegen und Kanada. Andere US-amerikanische und kanadische Medien hatten bereits über die mutmaßlichen Tadelbriefe berichtet.

"Wie wir während Ihres Besuchs im April besprochen haben, wächst in den Vereinigten Staaten die Frustration darüber, dass einige Verbündete nicht wie versprochen erhöht haben", zitiert das Blatt aus dem Schreiben von Trump an Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Die Vereinigten Staaten geben nach wie vor mehr Mittel für die Verteidigung Europas aus, während es der Wirtschaft des Kontinents, einschließlich Deutschlands, gut geht und die Sicherheitsherausforderungen vielfältig sind. Das ist für uns nicht mehr tragbar."

Weiter schreibt der US-Präsident: "Die ständige deutsche Unterschreitung des Verteidigungsetats unterminiert die Sicherheit der Allianz und bietet anderen Alliierten eine Rechtfertigung, die auch nicht vorhaben, bei Militärausgaben ihr Soll zu erfüllen, weil sie Deutschland als Vorbild sehen."

Die Nato-Staaten hatten 2014 vereinbart, ihre Verteidigungsausgaben bis 2024 in Richtung zwei Prozent der Wirtschaftsleistung zu steigern. Die deutsche Nato-Quote dürfte nach der Haushaltsplanung von derzeit 1,2 Prozent auf 1,3 Prozent im Jahr 2019 klettern und danach wieder fallen. Trump wird zum Brüssler Nato-Gipfel am 11. und 12. Juli erwartet.

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